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WP147.pdf - Wuppertal Institut

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Eventkultur und nachhaltige Mobilität – Widerspruch oder Potenzial? 29<br />

3.2.1 Die Automobilindustrie und ihr Verständnis von nachhaltiger Mobilität<br />

Prinzipiell hat die Automobilindustrie die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung<br />

und einer nachhaltigen Mobilitätsgestaltung sowie die Diskrepanz zur gegenwärtigen<br />

Situation erkannt und formuliert dies auch an verschiedenen Stellen innerhalb der<br />

Umwelt- und Geschäftsberichte der einzelnen Automobilkonzerne.<br />

DaimlyerChrysler kennzeichnet ein Mobilitätssystem als nachhaltig, wenn es billig,<br />

sicher, dauerhaft, ökologisch verträglich und möglichst vielen Menschen zugänglich ist.<br />

Auf Grundlage dieser Kriterien müsse jedoch festgestellt werden, dass ein wirklich nachhaltiges<br />

System noch in weiter Ferne liegt (DaimlerChrysler 2003b: 21).<br />

Das Streben nach Nachhaltigkeit wird mit der Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit<br />

begründet. Opel stellt in seinem Nachhaltigkeitsbericht 2002 fest, „dass nachhaltiges<br />

Wirtschaften eine Grundvoraussetzung der langfristigen Existenzsicherung ist – und<br />

zugleich ein bedeutender Wettbewerbsvorteil“ (Opel 2003: 12). Zu ähnlichen Erkenntnissen<br />

kommt der BMW-Konzern, wenn er darauf verweist, dass eine Untersuchung der<br />

KPMG Environmental Consulting, die in Kooperation mit der Universität Amsterdam<br />

durchgeführt wurde, ergeben hat, dass die Aktien der Unternehmen mit der höchsten<br />

Umweltsensibilisierung um durchschnittlich fünf bis zehn Prozent höher bewertet worden<br />

sind als die Titel der Branchenkonkurrenten (BMW o.J.: 7).<br />

Einen weitereren Beleg für die Relevanz des Konzepts einer nachhaltigen Entwicklung<br />

gibt der Volkswagen-Konzern in seinem Geschäftsbericht 2002. Demzufolge wird die<br />

VW-Aktie vermehrt von sozial- und nachhaltigkeitsorientierten Fonds nachgefragt, „was<br />

zu einer langfristig stabilen Wertentwicklung beiträgt“ (VW 2003b: 64). Volkswagen ist<br />

von der Schweizer Rating-Agentur SAM zum dritten Mal in Folge als das nachhaltigste<br />

Unternehmen der Automobilbranche ausgezeichnet worden. Mittlerweile existieren eine<br />

Reihe von Indices, wie der Dow Jones Sustainability World Index (DJSI), der europäische<br />

DJIS STOXX oder auch der Ethibel Sustainability Index, in denen Aktien von verschiedenen<br />

Automobilunternehmen enthalten sind.<br />

Neben der Stärkung der eigenen Konkurrenzfähigkeit sei nach Angaben des Verbandes<br />

der Automobilindustrie (VDA) Umweltschutz auch eine Grundanforderung von Seiten<br />

der Kunden an die Industrie (http://www.vda.de/de/vda/intern/organisation/abteilungen/<br />

umwelt _03.html). Inwieweit das Konzept einer nachhaltigen Entwicklung bzw. Mobilitätsgestaltung<br />

in der Automobilindustrie verankert ist und in welcher Form Beiträge zur<br />

Förderung von Nachhaltigkeit geleistet werden, wird im Folgenden auf verschiedenen<br />

Ebenen analysiert:<br />

1. Dialog mit Stakeholdern und Beiträge außerhalb des eigenen Unternehmens<br />

2. Maßnahmen bei der Produktentwicklung<br />

Die Analyse basiert im Wesentlichen auf der Auswertung von Informationen der Automobilindustrie<br />

(Geschäftsbericht, Umwelt- und/oder Nachhaltigkeitsbericht, Internet-<br />

<strong>Wuppertal</strong> <strong>Institut</strong> für Klima, Umwelt, Energie GmbH

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