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WP147.pdf - Wuppertal Institut

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48 Holger Dalkmann, Carolin Schäfer-Sparenberg, Ralph Herbertz<br />

ren, dass er auch im Wettbewerb von Haus zu Haus mit dem Auto konkurrieren kann“<br />

(LVB Umweltbericht 2001: 3). Abschließend kann festgehalten werden, dass das Herausstellungsmerkmal<br />

„umweltfreundliches Verkehrsmittel“ von den ÖV-Unternehmen in<br />

erster Linie in den entsprechenden Geschäfts- bzw. Umweltberichten erwähnt wird,<br />

jedoch weniger in der allgemeinen Kommunikation mit den Kunden verwendet wird.<br />

3.3.2 Marketing- und Kommunikationsstrategien der ÖV-Unternehmen<br />

Die Situation der öffentlichen Verkehrsunternehmen wird sich in Zukunft insbesondere<br />

durch den aufkommenden Wettbewerb, aber auch durch demographische Veränderungen<br />

stark ändern. Die klassischen ÖPNV-Kunden werden in Zukunft weniger, da die zukünftigen<br />

Senioren automobiler sein werden als in der Vergangenheit. In der Mehrzahl besitzen<br />

sie einen Führerschein und aufgrund der allgemein gestiegenen Gesundheitsqualität sind<br />

diese auch bis ins hohe Alter mobil (Schreiner 2002). Gleichzeitig werden die geburtenschwachen<br />

Jahrgänge dazu führen, dass in Zukunft auch der Schülerverkehr in seiner<br />

Quantität abnehmen wird. Ausgehend von der Veränderung des Selbstverständnisses und<br />

der Situation der öffentlichen Verkehrsunternehmen wird zunehmend die Notwendigkeit<br />

eines umfassenden Marketingansatzes erkannt. Der Tatsache, dass erfolgreiche Marketingmaßnahmen<br />

zu einer bedeutenden Steigerung des Fahrgastaufkommens beitragen und<br />

zu einer besseren Ausnutzung der Kapazität des vorhandenen öffentlichen Verkehrsnetzes<br />

führen können, wird von den öffentlichen Verkehrsunternehmen zugestimmt (Probst<br />

2003, Schrameyer 2003, UITP2002a, UITP2002c, UITP2003d). Umfassende Kommunikationsstrategien<br />

befi nden sich allerdings erst im Aufbau. Eine Markenbildung ist kaum<br />

auszumachen. Das Marketing ist geprägt von einem grundsätzlich niedrigen Etat und dem<br />

Einsatz vorwiegend „klassischer“ Kommunikationsformen wie Werbemaßnahmen durch<br />

Anzeigen. Die Vermittlung von Information beispielsweise durch (Sonder-) Fahrpläne ist<br />

ein notwendiges Element in der Kommunikation von ÖV-Unternehmen, allerdings bleiben<br />

die Marketingaktivitäten häufi g auf dieser „Pfl ichtebene“ stecken. Ein Wandel ist im<br />

Rahmen der Entwicklung von Stadtbussystemen zu erkennen. Stadtbusnetze, wofür in der<br />

Regel neue (Management-) Gesellschaften gegründet wurden, sind überwiegend erst in<br />

den letzten Jahren entstanden. Dabei ist festzustellen, dass Marketing auf Grundlage einer<br />

umfassenden Kommunikationsstrategie von Beginn an einen hohen Stellenwert besitzt.<br />

Dabei wird versucht und auch häufi g erreicht, eine starke lokale Identität zu entwickeln.<br />

Kommunikation und Marketing gelingt auch bei den öffentlichen Verkehrsunternehmen<br />

nur, wenn die jeweilige Zielgruppe vom Nutzen der Dienstleistung überzeugt ist. Nutzen<br />

heißt in diesem Fall, dass konkrete Wünsche der angesprochenen Menschen erfüllt bzw.<br />

konkrete Probleme gelöst werden.<br />

Da es sich im Gegensatz zum Markenmarketing in der Automobilindustrie bei ÖV-Unternehmen<br />

um das so genannte Dienstleistungsmarketing handelt, sind im Vorfeld einige<br />

Unterschiede zu beleuchten. Im Vordergrund steht nicht die Positionierung eines Produkts<br />

oder einer Marke, sondern die Vermarktung einer Dienstleistung. Der „menschliche<br />

Faktor“ spielt im Rahmen eines ganzheitlichen Marketingkonzeptes eine entscheidende<br />

<strong>Wuppertal</strong> <strong>Institut</strong> für Klima, Umwelt, Energie GmbH

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