WP147.pdf - Wuppertal Institut
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72 Holger Dalkmann, Carolin Schäfer-Sparenberg, Ralph Herbertz<br />
In diesem Rahmen hat die Ansprache von Entscheidungsträgern und Multiplikatoren<br />
eine hohe Priorität, da sie häufi g Einfl uss auf die öffentliche Meinung bzw. bestimmte<br />
Zielgruppen besitzen. Persönlichen Ratschlägen oder dem vorbildlichen Verhalten von<br />
Meinungsbildnern wird oftmals mehr Vertrauen geschenkt als der klassischen Werbung.<br />
Die Meinungsbildner und Multiplikatoren sind im Rahmen der Kommunikationsstrategie<br />
intensiv zu betreuen, um somit mögliche Kooperationen aufzubauen und in spätere<br />
Events miteinzubeziehen.<br />
Potenziell wichtige Kooperationen für den ÖPNV können mit Organisatoren von Sport-<br />
und Musikveranstaltungen geschlossen werden. Die Beteiligung kann dabei über die klassische<br />
Zubringerfunktion hinausgehen, indem Kombitickets entwickelt werden, in den<br />
Fahrzeugen das Thema der Veranstaltung wieder aufgegriffen wird (z. B. durch Dekorationen)<br />
und das ÖV-Unternehmen auch mit weiteren Informationen auf der Veranstaltung<br />
präsent ist. Im Bereich Freizeit und Tourismus sind Kooperationen denkbar, durch die<br />
gemeinsame Ausfl ugsziele entwickelt und präsentiert werden. In Kooperation mit der<br />
kommunalen Wirtschaftsförderung oder den Verantwortlichen aus dem Bereich Kultur<br />
können gemeinsame Tourismuskonzepte entwickelt werden, in denen Mobilität ein fester<br />
Bestandteil ist. Um die Organisation und Durchführung von nachhaltigen Events in der<br />
Praxis zu unterstützen, müssen für die oben genannten Felder Leitfäden für eine nachhaltige<br />
Gestaltung von Events entwickelt werden.<br />
Zielgruppen erkennen und gezielt ansprechen<br />
Die Kenntnis bestehender und potenzieller Zielgruppen ist eine essentielle Grundlage für<br />
ein erfolgreiches Bestehen am Markt, da hierauf die gesamte Marketing- und Kommunikationsstrategie<br />
sowie die Entwicklung des Produktangebotes aufgebaut wird. Hierzu<br />
ist eine kontinuierliche Marktbeobachtung und –forschung nötig, um – ausgehend von<br />
dieser Grundlage – das Produktangebot und die Zielgruppenansprache abzustimmen, zu<br />
überprüfen und weiterzuentwickeln.<br />
Eine zielgruppenorientierte Herangehensweise wird bei der Gestaltung der Kommunikationsmaßnahmen<br />
empfohlen, da die zielgruppenspezifi sche Aufbereitung der individuellen<br />
Vorteile und das Herausstellen des persönlichen Gewinns durch die Nutzung des<br />
Produkts bzw. der Dienstleistung die größten Chancen hat, von der anvisierten Gruppe<br />
wahrgenommen zu werden und entsprechende Verhaltensweisen umgesetzt werden. Durch<br />
Herstellen einer persönlichen Betroffenheit und eines unmittelbaren eigenen Bezugs zum<br />
umworbenen Objekt kann die Zielgruppe am ehesten beeinfl usst werden.<br />
Abschließend ist zusammenzufassen, dass Events, wenn sie in ein Gesamtkonzept eingebunden<br />
sind, durchaus einen Beitrag leisten können, eine nachhaltige Entwicklung bzw.<br />
nachhaltige Mobilitätsgestaltung zu fördern. Sie dürfen jedoch nicht als singuläre Ereignisse<br />
durchgeführt werden, die ansonsten keinen Bezug zur umfassenden Kommunikationsstrategie<br />
haben. In Zukunft wird die Bedeutung von Events und die damit verbundene<br />
Vermittlung von positiven Lebensgefühlen innerhalb der Marketingkonzepte der<br />
Automobilindustrie, aber auch der öffentlichen Verkehrsunternehmen weiter anwachsen.<br />
<strong>Wuppertal</strong> <strong>Institut</strong> für Klima, Umwelt, Energie GmbH