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Armutsbericht 2006 - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen

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22<br />

Hilfebedürftig trotz Ar<strong>bei</strong>t<br />

Schaubild 2:<br />

Bedarfsgemeinschaften nach Größe<br />

1.856<br />

2.259<br />

2.375<br />

27.796<br />

33.004<br />

34.113<br />

1 Person<br />

711<br />

801<br />

835<br />

9.329<br />

10.456<br />

10.729<br />

2 Personen<br />

405<br />

5.433<br />

3 Personen<br />

458<br />

6.100<br />

477<br />

6.256<br />

228<br />

263<br />

274<br />

Bedarfsgemeinschaften nach Größe im Bundesgebiet in 1.000<br />

3.067<br />

4 Personen<br />

3.627<br />

Bedarfsgemeinschaften nach Größe im Land <strong>Bremen</strong><br />

Die Bemessung des Bedarfs nach SGB II<br />

beziehungsweise SGB XII ist nach wie vor<br />

nicht armutsfest, sie sichert nicht das sozioökonomische<br />

Existenzminimum 3 . Bei einem<br />

Gesamtvergleich <strong>der</strong> Systeme SGB II und dem<br />

alten Bundessozialhilfegesetz gibt es – entgegen<br />

auch regierungsoffiziellen Verlautbarungen<br />

– keine Verbesserung im Regelleistungsniveau.<br />

Das SGB-II-Bedarfsniveau liegt im<br />

Durchschnitt <strong>der</strong> alten wie auch <strong>der</strong> neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong> unterhalb <strong>der</strong> nach EU-Kriterien 4<br />

ermittelten (relativen) Armutsgrenze.<br />

3.750<br />

128<br />

1.954<br />

148<br />

5 und mehr<br />

Personen<br />

153<br />

2.301<br />

2.363<br />

Ursächlich für den auch in <strong>2006</strong> anhaltenden<br />

Anstieg <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> SGB-II-<br />

Hilfebedürftigen sind neben <strong>der</strong> weiterhin<br />

desolaten Ar<strong>bei</strong>tsmarktlage und<br />

dem Leistungsabbau im vorgelagerten<br />

Versicherungssystem für Ar<strong>bei</strong>tslose<br />

(SGB III) eine mit dem neuen System<br />

<strong>der</strong> ›Grundsicherung für Ar<strong>bei</strong>tsuchende‹<br />

einhergehende Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Dunkelziffer <strong>der</strong> Armut (Nicht-Inanspruchnahme<br />

trotz Anspruchsberechtigung)<br />

sowie eine zunehmende Bedeutung<br />

nicht existenzsichern<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tseinkommen<br />

(›working poor‹); so erhielten<br />

nach einer Son<strong>der</strong>erhebung<br />

<strong>der</strong> Bundesagentur für Ar<strong>bei</strong>t (BA)<br />

im September 2005 etwa 900.000 Personen<br />

SGB-II-Leistungen aufstockend<br />

zu ihrem Erwerbseinkommen.<br />

Januar 2005<br />

Dezember 2005<br />

März <strong>2006</strong><br />

3 Vgl. hierzu insbeson<strong>der</strong>e die Expertise von Rudolf Martens in:<br />

Der Paritätische Wohlfahrtsverband – Gesamtverband e.V. (Hrsg.),<br />

›Zum Leben zu wenig ...‹. Für eine offene Diskussion über das<br />

Existenzminimum <strong>bei</strong>m Ar<strong>bei</strong>tslosengeld II und in <strong>der</strong> Sozialhilfe,<br />

Berlin <strong>2006</strong>, sowie Irene Becker: Bedarfsgerechtigkeit und<br />

soziokulturelles Existenzminimum. Der gegenwärtige Eckregelsatz<br />

vor dem Hintergrund aktueller Daten, Ar<strong>bei</strong>tspapier Nr. 1 des<br />

Projekts ›Soziale Gerechtigkeit‹, Frankfurt, März <strong>2006</strong>.<br />

4 60 Prozent des sogenannten Nettoäquivalenzeinkommens –<br />

Beschluss /2001/EG des Europäischen Parlaments und des Rates<br />

zur Einführung eines Aktionsprogramms <strong>der</strong> Gemeinschaft zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zusammenar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> Mitgliedstaaten <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Bekämpfung <strong>der</strong> sozialen Ausgrenzung vom 7. Dezember 2001,<br />

(2000/0157 (COD), C5-0439/2001, LEX 302, PE-CONS<br />

3650/1/01/ REV 1, SOC 337, FIN 307, CODEC 895).

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