22.10.2012 Aufrufe

Armutsbericht 2006 - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen

Armutsbericht 2006 - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen

Armutsbericht 2006 - bei der Arbeitnehmerkammer Bremen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

abstandsgebots dient seit 1996 die Haushaltsgemeinschaft<br />

eines Ehepaares mit drei Kin<strong>der</strong>n.<br />

Dieser Haushaltstyp ist für den Kreis <strong>der</strong><br />

Sozialhilfeempfänger ebenso wenig repräsentativ<br />

wie für den Kreis <strong>der</strong> Erwerbstätigen.<br />

Allerdings erhebt das Lohnabstandsgebot<br />

auch nicht den Anspruch auf Repräsentativität<br />

des gewählten Haushaltstyps für die Gesamtheit<br />

<strong>der</strong> Sozialhilfeempfängerhaushalte beziehungsweise<br />

die Haushalte von Erwerbstätigen.<br />

Die Wahl des Referenz-Haushalts war und<br />

ist eine politisch gesetzte Messlatte.<br />

3. Bruttoschwellen des Ar<strong>bei</strong>tsentgelts<br />

Wie viel muss ein Ar<strong>bei</strong>tnehmer (-Haushalt)<br />

denn nun verdienen, um nicht mehr Hartz-IVberechtigt<br />

zu sein? Bei <strong>der</strong> Beantwortung dieser<br />

Frage geht es um die Bestimmung jenes<br />

Bruttolohns, <strong>der</strong> – in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Größe <strong>der</strong> Bedarfsgemeinschaft – erreicht<br />

werden muss, damit im Einzelfall mit einiger<br />

Sicherheit kein Anspruch mehr auf ergänzende<br />

SGB-II-Leistungen besteht. Zu diesem Zweck<br />

wird in einem ersten Schritt die Höhe des<br />

SGB-II-Bedarfs ermittelt. Um es gleich vorweg<br />

zu nehmen: Selbst <strong>bei</strong> gleich großen Bedarfs-<br />

Schaubild 6: Bedarfsdeckendes Bruttoar<strong>bei</strong>tsentgelt,<br />

verfügbares Einkommen und SGB-II-Bedarf<br />

SV-Beiträge<br />

Steuern<br />

Netto-Entgelt<br />

bedarfsdeckendes<br />

Bruttoar<strong>bei</strong>tsentgelt<br />

Erwerbstätigen-<br />

Freibetrag<br />

Kin<strong>der</strong>zuschlag<br />

Kin<strong>der</strong>geld<br />

Wohngeld<br />

anrechenbares<br />

Netto-Entgelt<br />

verfügbares<br />

Einkommen<br />

gemeinschaften gibt es nicht den einen Bedarf.<br />

Dies ist unmittelbar einsehbar, wenn man<br />

bedenkt, wie stark die Kosten <strong>der</strong> Unterkunft<br />

(Kaltmiete und Heizung) schwanken können,<br />

dass die Summe <strong>der</strong> Regelleistungen in<br />

Haushalten mit Kin<strong>der</strong>n vom Alter <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

abhängt und auch eventuelle Mehrbedarfe in<br />

unterschiedlicher Höhe Einfluss auf die<br />

Bedarfssumme haben können. Bei <strong>der</strong> Ermittlung<br />

des SGB-II-Bedarfs kann es sich demnach<br />

immer nur um Modellrechnungen handeln.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis des so ermittelten Fürsorgebedarfs,<br />

<strong>bei</strong> dem es sich stets um eine<br />

Nettogröße handelt, geht es in einem zweiten<br />

Schritt um die Bestimmung <strong>der</strong> Bruttolohn-<br />

Schwelle, ab <strong>der</strong> keine Hilfebedürftigkeit nach<br />

SGB II mehr gegeben ist. Aus den bedarfsdeckenden<br />

Löhnen und Gehältern muss sich<br />

also unter Abzug von direkten Steuern und<br />

Sozialabgaben sowie unter Berücksichtigung<br />

des Freibetrages für Erwerbstätige und unter<br />

Hinzurechnung von Transferzahlungen wie<br />

etwa Wohngeld, Kin<strong>der</strong>geld, Kin<strong>der</strong>zuschlag<br />

o<strong>der</strong> Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz<br />

ein anrechenbares Nettoeinkommen<br />

ergeben, das mindestens dem SGB-II-<br />

Bedarf entspricht. Auch hier wird sich zeigen,<br />

}<br />

anrechenbares Einkommen<br />

SGB-II-Bedarf<br />

Mehrbedarf<br />

Kaltmiete und Heizung<br />

Regelleistungen<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!