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VIRTUAL VEHICLE Geschäftsbericht 2009

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Berechnungsmethoden entwickelt, um die Anforderungen<br />

der Industrie zu erfüllen. Diese Modellentwicklung<br />

erfolgt in engem Austausch mit<br />

experimentellen Untersuchungen.<br />

Flow Acoustics - Strömungsakustik<br />

und Downsizing<br />

Die Reduktion von Masse und Hubraum bei<br />

gleichbleibender Leistung wird als Downsizing<br />

bezeichnet. Dies kann z.B. durch eine Reduktion<br />

der Zylinderzahl und durch Aufladung umgesetzt<br />

werden. Die Verringerung der Zylinderzahlen<br />

und optimierte Brennverfahren in Kombination<br />

mit Aufladung verändert das NVH Verhalten entscheidend.<br />

Es bedarf neuer Methoden und Technologien,<br />

um Downsizing-Konzepte, vor allem<br />

hinsichtlich des Schwingungskomforts und des<br />

Akustikverhaltens, zu verbessern. Einen wichtigen<br />

Aspekt im Zusammenhang mit Downsizing<br />

stellt die Akustik von Einlass- und Abgassystemen<br />

dar. Die präzise Vorhersage des Mündungsgeräusches<br />

von aufgeladenen Motoren, basierend<br />

auf verbesserten Simulationsmethoden<br />

für die einzelnen Komponenten wie Turbolader,<br />

Schalldämpfer, und Abgasnachbehandlung ist<br />

eine Kernkompetenz am <strong>VIRTUAL</strong> <strong>VEHICLE</strong> im<br />

Bereich Flow Acoustics.<br />

Testing & Measurement -<br />

Prüfstände zur Unterstützung<br />

der Fahrzeugentwicklung<br />

Das <strong>VIRTUAL</strong> <strong>VEHICLE</strong> betreibt zahlreiche Akustikprüfstande:<br />

Der Motorprüfstand ist ein akustischer Vollraum<br />

zur Messung von Vibrationen, Schallabstrahlung<br />

und Emissionen von Verbrennungsmotoren im<br />

Betrieb.<br />

Am Antriebsstrangprüfstand, ausgeführt als<br />

akustischer Halbraum, werden Vibrationen sowie<br />

die Schallabstrahlung von Antriebssträngen<br />

gemessen.<br />

Die Eigenfrequenzen und Eigenformen von komplexen<br />

Strukturen (z.B. der Karosserie) können<br />

am Modalanalyseprüfstand gemessen und der<br />

Simulation für z.B. „model updates“ zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Am Reibleistungsprüfstand können die Motorreibung<br />

sowie Beiträge von Komponenten (Kolben,<br />

Gleitlager, etc.) zur Gesamtreibung bestimmt<br />

werden.<br />

Der Soundbrick ist ein fahrzeugähnlicher Hallraum,<br />

in dem Materialeigenschaften wie Schalldämmmaße<br />

und Absorptionsgrade gemessen<br />

werden können.<br />

Projekte<br />

Einige Beispiele für Projekte aus den Forschungsbereichen<br />

sind im Folgenden näher<br />

dargestellt:<br />

• Echtzeitsimulation von Schwingungen<br />

im Antriebsstrang<br />

• Aluminiumschaum für<br />

Akustikanwendungen<br />

• Reibungsreduktion für effizientere Motoren<br />

• Materialcharakterisierung und<br />

Vorhersage des Innengeräusches<br />

I. Echtzeitsimulation von<br />

Schwingungen im Antriebsstrang<br />

Schwingungen des Antriebsstranges beeinflussen<br />

den Fahrkomfort, die Fahrzeugakustik, die<br />

Fahrzeugdynamik und die Haltbarkeit. Für eine<br />

effiziente Fahrzeugentwicklung werden bereits<br />

in der frühen Entwicklungsphase zuverlässige<br />

Aussagen zum Gesamtsystemverhalten benötigt.<br />

Für eine optimale Koppelung von Berechnung<br />

und Versuch werden echtzeitfähige Modelle<br />

benötigt, welche die zu untersuchenden Phänomene<br />

mit hoher Ergebnisqualität bei der<br />

geforderten Recheneffizienz abbilden. Schwingungen<br />

des Antriebsstranges spielen dabei eine<br />

entscheidende Rolle, da sie das Gesamtsystemverhalten<br />

über den Schwingungskomfort und die<br />

Dynamik beeinflussen. Die Echtzeitfähigkeit und<br />

die geforderte Ergebnisqualität können dabei<br />

durch ein tiefgründiges Verständnis der physikalischen<br />

Vorgänge und der dahinterliegenden<br />

mathematischen Zusammenhänge optimiert<br />

werden.<br />

Der Motor-Getriebe-Verband eines Fahrzeuges<br />

wird mittels Motorlager, Getriebelager und Drehmomentstützen<br />

elastisch gegenüber dem Fahrzeugaufbau<br />

gelagert. Die Aggregatlager müssen<br />

zum Teil gegenläufig Anforderungen erfüllen. Im<br />

Bereich niedriger Anregungsfrequenzen und bei<br />

großen Amplituden wird eine hohe Dämpfungswirkung<br />

benötigt. Im Bereich hoher Frequenzen<br />

und kleiner Amplituden ist eine gute Isolationswirkung<br />

gefragt. Im Bereich der Motorlager<br />

werden deshalb heutzutage fast ausschließlich<br />

hydraulisch gedämpfte Motorlager verwendet.<br />

Um die tieffrequenten Starrkörper-Schwingungen<br />

des Motor-Getriebe-Verbandes bestmöglich<br />

dämpfen zu können, wird ein hydraulisches System,<br />

bestehend aus der oberen und unteren Fluidkammer<br />

und einem Ringkanal verwendet. Das<br />

hydraulische System ist direkt in das Innere des<br />

Lagers integriert.<br />

Das mechanische Ersatzmodell eines Motorlagers<br />

besteht aus einer idealen Steifigkeit und einer<br />

viskosen Dämpfung für den Elastomerkörper.<br />

Das hydraulische System kann vereinfacht über<br />

gewöhnliche Differentialgleichungen (Impuls-<br />

und Kontinuitätsgleichung) abgebildet werden.<br />

Der Motor-Getriebe-Verband kann im interessierenden<br />

Frequenzbereich bis ca. 50 Hz als Starrkörper<br />

betrachtet werden. Die mechanischen<br />

Grundgleichungen (Newton-Euler-Gleichungen)<br />

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