VIRTUAL VEHICLE Geschäftsbericht 2009
VIRTUAL VEHICLE Geschäftsbericht 2009
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hybride Technologien aus Verbrennungskraftmaschine<br />
und elektrischem Antrieb gemeint), wie<br />
sie bereits gut am Markt erhältlich sind, bringen<br />
die Hersteller erste Fahrzeuge mit einem höheren<br />
Grad an Elektrifizierung auf den Markt.<br />
Diese Technologien werden als PlugIn-Varianten<br />
mit größerem Energiespeicher für erste praktikable<br />
Reichweiten (in etwa 30 bis 50 km) im rein<br />
elektrischen Fahrmodus bezeichnet, bis hin zu<br />
rein elektrischen Fahrzeugen, die derzeit noch<br />
ein Nischendasein fristen.<br />
In der Fachwelt werden bei Batteriemodellen<br />
für Spannungs- und Strommodelle Ansätze für<br />
Impedanzmodelle, empirische Approximationsmodelle<br />
und elektrochemische (mechanistische)<br />
Modelle verfolgt. Impedanz- und empirische<br />
Modelle basieren nicht auf den mechanistischen<br />
Vorgängen in der Zelle selbst, sondern behandeln<br />
diese als Black-Box. Die Modellgattung der<br />
mechanistischen Modellierung ist von der Know-<br />
Abbildung 6: Prinzipieller Aufbau und<br />
Funktion einer Lithium-Ionen Zelle<br />
How-Tiefe um ein Vielfaches anspruchsvoller<br />
und bietet demgegenüber Möglichkeiten, auf<br />
die tatsächlichen Vorgänge in der Zelle rückzuschliessen.<br />
Und genau dieser Umstand rechtfertigt<br />
den Aufwand der detailreichen Modellierung<br />
in den elektrochemischen Zusammenhängen,<br />
speziell in der Produktentwicklung von Zellen<br />
und Batteriesystemen und der Lebensdauerabschätzung.<br />
Es kann also festgestellt werden, dass ein elektrochemisches<br />
Modell reale Vorgänge in einem<br />
Modell vereinfacht abbildet. Damit entsteht ein<br />
Werkzeug, das sogar unter Last der Zelle oder<br />
des Batteriesystems eine Aussage auf Vorgänge<br />
in der Zelle zulässt. Ein spezieller Anwendungsfall<br />
ist die Verbindung der Lebensdauerprognose<br />
mit diesem detaillierten Modellierungsansatz.<br />
Hierbei werden schädigende Vorgänge bewertet<br />
und als Information in die Prognose mit eingebunden.<br />
Das Batteriesystem ist heute das technische und<br />
wirtschaftliche Nadelöhr in der Umsetzung der<br />
Elektromobilität. Eine zuverlässige und robuste<br />
Alterungsprognose im komplexen Umfeld des<br />
Automobils ist die Grundvoraussetzung, um das<br />
System effizient nutzen zu können. Damit kann<br />
verhindert werden, dass Systeme überdimensioniert<br />
und damit zu teuer am Markt platziert<br />
werden. Dem gegenüber steht eine zu kleine Dimensionierung<br />
des Energiespeichers und damit<br />
einhergehend entweder verringerte Kundenfunktion,<br />
wie zum Beispiel zu geringe Reichweite,<br />
oder zu wenig Treibstoffersparnis. Sollte es im<br />
schlechtesten Fall zu gehäuften Ausfällen des<br />
Fahrzeugs beim Endkunden kommen, wird die<br />
Elektromobilität nicht ihr inhärentes Potential<br />
aufzeigen können und sich deswegen möglicherweise<br />
nicht durchsetzen.<br />
Abbildung 7: Alterungsprognose, der traditionelle<br />
Pfad und die Erweiterung mittels Modell<br />
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