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NeueChorszene 08 - Ausgabe 2/2008

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Selten gehörte Chorwerke: Distler und Williams<br />

Geburtstagsgrüße und Kondolenzen von Dr. Thomas Ostermann<br />

Nach einer längeren Pause werden<br />

im folgenden Beitrag wieder selten<br />

gehörte Chorwerke vorgestellt. Dabei<br />

beschert das Jahr 20<strong>08</strong> zugleich<br />

die Möglichkeiten, dies mit runden<br />

Geburts- bzw. Todestagen der Komponisten<br />

zu verbinden. In diesem<br />

Beitrag geht es um Ralph Vaughan<br />

Williams, dessen Todestag sich 20<strong>08</strong><br />

zum 50ten mal jährt und um Hugo<br />

Distler, dessen 100ten Geburtstag<br />

es in diesem Jahr zu feiern gilt. Zwei<br />

chorsinfonische Werke dieser beiden<br />

Komponisten möchte Ihnen der<br />

Autor im folgenden Beitrag ans Herz<br />

bzw. Ohr legen.<br />

Hugo Distler (19<strong>08</strong>-1942) wurde<br />

am 24. Juni 19<strong>08</strong> in Nürnberg geboren<br />

und erhielt seine Ausbildung zum<br />

Kirchenmusiker am Leipziger Konservatorium.<br />

Durch den Thomaner-Chor<br />

wurden dem jungen Komponisten erste<br />

Eindrücke der alten Musik vermittelt,<br />

es entstanden die ersten Werke. Das<br />

Studium blieb jedoch ohne Abschluss,<br />

da sein Stiefgroßvater, der das Studium<br />

finanzierte, starb. Über eine Stelle<br />

als Organist an der St. Jakobikirche in<br />

Lübeck und die Gründung des Lübekker<br />

Kammerorchesters gelang es Distler<br />

ab 1931 allerdings dennoch, seinen<br />

musikalischen Werdegang konsequent<br />

fortzusetzen und 1934 die Leitung der<br />

kirchenmusikalischen Abteilung des<br />

damaligen Lübecker Staatskonservatorium<br />

zu übernehmen.<br />

In diese Lübecker Zeit fallen viele von<br />

Distlers Chorwerken, die ihn vor allem<br />

in der evangelischen Kirchenmusik<br />

schnell zu Anerkennung verhalfen und<br />

NC 2 / <strong>08</strong><br />

auch heute noch mit ihrer Mischung<br />

aus neuer Polyphonie und Anlehnung<br />

an alte Vorbilder wie den von Distler<br />

verehrten Heinrich Schütz zu den häufig<br />

gespielten kirchenmusikalischen<br />

Werken gehören. Als Beispiele seien<br />

hier Distlers Op. 7 „Choral-Passion<br />

nach den vier Evangelien“ für fünfstimmigen<br />

gemischten Chor a cappella und<br />

zwei Vorsänger (Evangelist, Jesus),<br />

seine „Weihnachtsgeschichte“ für vierstimmigen<br />

Chor und vier Vorsänger op.<br />

10 (beide 1933) oder seine „Geistliche<br />

Chormusik“ Op. 12 für vierstimmigen<br />

Chor (1936/41) verwiesen, die mittlerweile<br />

in einer Vielzahl von Einspielungen<br />

auf CD vorliegen.<br />

Neben diesem und einer Vielzahl<br />

anderer sich im kirchenmusikalischen<br />

Rahmen. bewegenden Chorwerke,<br />

hatte Distler vermehrt den Wunsch,<br />

sich auch an weltlichen Texten zu versuchen,<br />

auch um damit eine Distanz<br />

zur bisher fast ausschließlich kirchenmusikalisch<br />

geprägten Tätigkeit zu erlangen.<br />

Distler schreibt dazu in einem<br />

Brief an Heinz Grunow vom 13.12.35:<br />

„Noch ein anderes. Ich gehe sehr damit<br />

um, neben meiner kirchlichen Musik<br />

auch weitgehend weltliche zu machen,<br />

mehr als ich seither getan.“<br />

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