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NeueChorszene 08 - Ausgabe 2/2008

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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gendlichen, was ist Ihr Trick?<br />

MB: Ganz einfach: Wir haben es aus<br />

der Hand geben. Wir haben gesagt:<br />

Wir sind das Orchester, wir wollen<br />

keine Dönekes, wir wollen ernsthaft<br />

Musik machen. Aber wir wissen dass<br />

es bestimmte Formate und Präsentationsmuster<br />

gibt, mit denen Jugendliche<br />

etwas anfangen können. Die Besucher<br />

kommen, weil wir hier Leute haben, die<br />

so Anfang 20 sind und die wissen, wie<br />

man die Jugendlichen anspricht. Ich<br />

moderiere die Konzerte relativ ernst<br />

und „erwachsen“ und ich gehe auch da<br />

über außer-musikalische Themen, die<br />

alle Stücke verbinden: Familien- und<br />

Jugendprobleme, erste Liebe, usw.<br />

Dazu läuft eine große Bandbreite klassischer<br />

Musik.<br />

Seit meinem Amtsantritt haben wir<br />

ja auch ein eigenes Jugendorchester.<br />

Das ist ein ganz großes Glück für dieses<br />

Haus - und die Tonhalle ist auch<br />

ein großes Glück für das Orchester.<br />

Die jungen Musiker sind richtig stolz,<br />

wenn sie hier im Haus sind. Und Stolz<br />

ist etwas ganz wichtiges, vor allem bei<br />

so einem Minderheitenhobby wie der<br />

Musik.<br />

NC: Das trifft ja auch auf die Kinder<br />

zu, die an dem Projekt „Singpause“,<br />

das der Musikverein ins Leben gerufen<br />

hat, teilnehmen.<br />

MB: Das Singpause-Konzert vor einigen<br />

Wochen hat mich zu Tränen gerührt.<br />

Ich sehe da schon meine Töchter<br />

aktiv mitwirken, da ist kein Halten mehr.<br />

Es ist sehr klug gemacht und die Atmosphäre<br />

in den Konzerten ist trotzdem<br />

sehr entspannt. Die Kinder wissen sofort,<br />

wann sie dran sind, was sie sollen.<br />

Das ist schon sehr professionell aufgezogen.<br />

Sie müssen sich ja auch als<br />

NC 2 / <strong>08</strong><br />

Singpausen-Lehrer erst mal ein Herz<br />

fassen, um vor so vielen fremden Kindern<br />

zu singen. Ich würde diese und<br />

andere Aktivitäten der musikalischen<br />

Jugendarbeit in dieser Stadt gerne sehr<br />

viel enger zusammenführen.<br />

NC: Und was erwartet uns in der<br />

nächsten Spielzeit?<br />

MB: Wir werden noch einige neue<br />

Reihen einführen. Bisher war das Einstiegssalter<br />

für die Familienkonzerte<br />

sechs Jahre, in der letzten Saison haben<br />

wir das mit den Ohrenmaus-Konzerten<br />

auf vier gesenkt, in der kommenden<br />

Saison gibt es die Sterntaler<br />

für Zweijährige. Und dann kommt „Ultraschall“,<br />

unsere Reihe für Ungeborene.<br />

Das machen unsere beiden Solo-<br />

Harfenistinnen in der Rotunde in Verbindung<br />

mit professionell angeleiteten<br />

Entspannungsübungen.<br />

Und gewissermaßen am anderen<br />

Ende des Spektrums steht „Vinocours<br />

Welt“, eine eher intellektuell geprägte<br />

Reihe mit Lev Vinocour. Der ist nicht nur<br />

Düsseldorfer und ein phantastischer<br />

Pianist, er hat auch ein Riesenwissen.<br />

Er kann das in Beziehung setzen, kennt<br />

sich in Sprachen aus und kann Strukturen<br />

erkennen. Im umgebauten Hentrich-Saal<br />

wird er dann „Schulstunden“<br />

geben - Sachkunde, Fremdsprachen,<br />

Chemie, Mathematik. In diesen Konzerten<br />

sind Kernwerke des Klavier-Repertoires<br />

und neue Stücke unter seiner<br />

Moderation zusammengefasst.<br />

NC: Kommen wir zu dem für unsere<br />

Leser vielleicht wichtigsten Thema,<br />

dem Musikverein. Lassen Sie uns einmal<br />

provozierend fragen: Ist ein so fest<br />

ans Haus gebundener Chor für einen<br />

neuen Intendanten eher eine Last oder<br />

eher eine Chance?<br />

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