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NeueChorszene 08 - Ausgabe 2/2008

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Spannende Partituren<br />

Buchrezensionen gelesen von Dr. Thomas Ostermann<br />

Dass Partituren nicht nur für Musiker<br />

spannend sein können, sondern<br />

sich auch als Stoff für Bücher eignen,<br />

wird, zumindest zum Teil, in den<br />

folgenden Buchrezensionen deutlich,<br />

die beide mit verlorenen oder<br />

besser: verschollenen Partituren zu<br />

tun haben.<br />

Das erste vorgestellte Buch „Die verlorene<br />

Partitur“ von Roberto Controneo<br />

beschreibt rückblickend das Leben eines<br />

Klaviervirtuosen (Arturo Benedetti<br />

Michelangeli), dem unter sonderbaren<br />

Umständen eine bisher unbekannte<br />

Partitur Frederic Chopins, genauer:<br />

eine Original-Handschrift Chopins einer<br />

alternativen Coda der Ballade Nr. 4 f-<br />

Moll op. 52 angeboten wird. Der Pianist<br />

beginnt zu recherchieren und taucht<br />

dabei mehr und mehr in das Leben von<br />

Chopin ein, lebt dessen Gefühle nach,<br />

und erfährt in einer eigenen Liebesbeziehung<br />

mehr und mehr von Chopins<br />

tiefer Traurigkeit, in der er die Partitur<br />

schrieb. Er verfolgt akribisch die Spur<br />

dieser verlorenen Partitur während der<br />

Nazi-Diktatur und des Sowjet-Regimes<br />

und entdeckt dabei immer mehr, wie ihn<br />

diese Partitur sein Leben lang verfolgt<br />

hat, um am Ende ihre Bestimmung zu<br />

erreichen: ihm, dem vermutlich größten<br />

Interpreten Chopins Klaviermusik zum<br />

Kauf angeboten zu werden.<br />

Controneo legt mit diesem musikalisch<br />

sehr gut recherchierten Roman<br />

ein wunderbares Buch vor, dass in Stil<br />

und Aufbau gleichermaßen spannend<br />

und kenntnisreich geschrieben ist.<br />

Auch die vom Autor gewählte Erzähl-<br />

NC 2 / <strong>08</strong><br />

form und die schöne Sprache macht<br />

diesen Roman zu einem Muss nicht<br />

nur für Liebhaber von Chopins Musik.<br />

Hier die bibliografischen Daten:<br />

Roberto Controneo: Die verlorene Partitur<br />

- Suhrkamp Taschenbücher<br />

256 Seiten<br />

ISBN 3518395262 (3-518-39526-2)<br />

Sollten Sie wie der Rezensent an<br />

dieser Thematik Gefallen gefunden<br />

haben, so kann es Ihnen passieren,<br />

dass sie in einer gut sortierten Bahnhofsbuchhandlung<br />

auf den Roman „Die<br />

letzte Partitur“ von Peter Harris stoßen.<br />

Wie der Titel suggeriert, steht auch hier<br />

ein Komponist und dessen verschollenes<br />

Oevre im Mittelpunkt des Romans.<br />

Worum also geht es? Der Klappentext<br />

verrät: „Der berühmte Komponist Antonio<br />

Vivaldi legt seine letzte Beichte ab.“<br />

Und sie ist von großem Interesse für<br />

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