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NeueChorszene 08 - Ausgabe 2/2008

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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College of Music und wurde Leiter des<br />

dortigen Bach-Chores. Ralph Vaughan<br />

Williams starb am 26. <strong>08</strong>. 1958 in London.<br />

Seine „Sea Symphony“ für Sopran,<br />

Bariton, Chor und Großes Orchester<br />

wurde 1910, im selben Jahr wie Gustav<br />

Mahlers „Sinfonie der Tausend“ uraufgeführt<br />

und ist von durchaus vergleichbarer<br />

Dimension in Orchestrierung<br />

und Chorklang. Die Texte für seine<br />

Sea-Symphony bezieht Williams aus<br />

den naturalistisch geprägten Gedichten<br />

des amerikanischen Dichters Walt<br />

Whitman. Mittelpunkt bildet das Meer<br />

als Metapher für Wiederkehr, Herausforderung<br />

und Schicksalhaftigkeit und<br />

das Unendliche.<br />

NC 2 / <strong>08</strong><br />

Der erste Satz „Ein Lied für alle Meere,<br />

alle Schiffe“ ist ein Lied an die „Seeleute<br />

aller Völker, von Kapitänen, Maaten<br />

und allen furchtlosen Matrosen“,<br />

„ein Symbol für den Menschen, der<br />

über den Tod triumphiert, ein Zeichen<br />

für alle furchtlosen Kapitäne, Maate<br />

und Matrosen und für all jene, die untergingen,<br />

in Erfüllung ihrer Pflicht...“<br />

Der zweite Satz „Am Strand des<br />

Nachts, allein“ ist ein Tryptichon über<br />

die Ordnung des Universum: „Ich<br />

schau hinauf zu den leuchtenden Sternen<br />

und mir kommt der Gedanke an<br />

die Ordnung der Welten und an die Zukunft.<br />

Eine große Ähnlichkeit verbindet<br />

alles.“<br />

Im dritten Satz „Die Wellen“, der als<br />

Schezo angelegt ist, werden „wogende<br />

Wellen; glucksend und gurgelnd, zerrissen<br />

und widerstreitend, lachend und<br />

tanzend in schwungvollen Kurven hin<br />

zu dem wirbelnden Sog, wo das große<br />

Schiff die Meeresfläche teilt“ besungen.<br />

In dieser sehr eindrücklichen Darstellung<br />

zeigt sich besonders Williams‘ brillante<br />

Kompositionskunst für Chor und<br />

Orchester.<br />

Im vierten und finalen Satz „Die Entdecker“<br />

wird die Seereise als Metapher<br />

der letzten Reise der Seele beschrieben:<br />

„O wir können nicht länger warten,<br />

auch wir, o Seele, stechen in See, segeln<br />

furchtlos und froh ins Ungewisse,<br />

auf Wellen der Ekstase, singen frei hinaus<br />

das Gotteslied, das Lied vom freudigen<br />

Erforschen.“<br />

Und weiter im Schlusschor: „O meine<br />

mutige Seele! O segle weiter, weiter<br />

in die Ferne! O freudige Kühnheit, und<br />

dennoch so sicher! Sind sie nicht alle<br />

die Meere Gottes? O segle weiter, ferner,<br />

weiter fort!“<br />

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