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30 Theoretische Grundlagen, Konzepte und Entwicklungsstrategien<br />

Um eine Lotentwicklung voranzutreiben, reicht keineswegs eines dieser Werkzeuge<br />

alleine für sich, sondern es empfiehlt sich, vielmehr eine Kombination der o.g.<br />

Werkzeuge zu verwenden, d.h. ihre jeweiligen Stärken gezielt bzw. angepasst zu<br />

nutzen, um eine erfolgreiche Strategie zu entwickeln.<br />

3.1.3. Entwicklungsstrategie<br />

Eigenschaften<br />

zur Entkopplung der einzustellenden<br />

Die bisherige Entwicklung von Lotmaterialien basierte überwiegend auf zwei<br />

Methoden, welche die Steuerung der gewünschten Eigenschaften immer koppelt.<br />

Zum einen lässt sie sich durch die „Reverse engineering“ – Methode bzw. die<br />

sogenannte Retrosynthese durchführen. Hierbei wird ein aus der Literatur bekanntes<br />

Lotmaterials synthetisiert. Die derart erhaltene Grundstruktur wird wie die Wurzel<br />

eines Baumes behandelt, sie verzweigt sich zu einem detaillierten Schema mit den<br />

gewünschten Eigenschaften. Ziel ist es, die gewünschten Eigenschaften des<br />

Lotmaterials immer weiter zu optimieren. Dabei ergeben sich in der Regel mehrere<br />

mögliche Routen. Hierbei ist es nun die Aufgabe, den idealen Weg auszuwählen, der<br />

jedoch nicht immer der Kürzeste sein muss.<br />

Zum anderen wird öfters die „Trial and Error“– Methode auch als „Versuch und<br />

Irrtum“ übersetzt, verwendet. Hier besteht die Kunst darin, mit einem begrenztem<br />

Wissen und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen. D.h. es werden so lange<br />

(und dies kann sowohl systematisch als auch statistisch erfolgen) zulässige Lösungsmöglichkeiten<br />

probiert bis die gewünschte Lösung gefunden wird. Durch diese<br />

beiden verständlichen aber sehr zeitaufwendigen Strategie-Methoden zur<br />

Lotentwicklung erhofft man sich die gewünschten Eigenschaften des Lotmaterials zu<br />

erzielen, wobei es nur in seltenen Fällen zum Erfolg führt. Zudem ist der<br />

Einsatzbereich des entwickelten Lotmaterials meist sehr beschränkt und auf einen<br />

bestimmten Anwendungsfall bezogen.<br />

Eine neue Überlegung – und damit sehr entscheidend für die Lotentwicklung – ist die<br />

Entflechtung bzw. die Entkopplung der jeweiligen zu steuernden Eigenschaften.<br />

Dabei können beliebig je nach Fügepartnern und den gestellten Anforderungen,<br />

gezielte und maßgeschneiderte Lotmaterialien entwickelt werden. Die präzise<br />

Vorgabe der unterschiedlichen Anforderungen wie Fließverhalten, thermischer<br />

Ausdehnungskoeffizient der Fugematerialien, etc., lässt sich dabei durch den Einsatz<br />

von Komposit-Loten, insbesondere solchen mit koexistierenden Funktionsphasen<br />

verfolgen. Dadurch ist man nicht mehr auf das Auffinden einer “genialen“<br />

Zusammensetzung einer einzigen Glasphase angewiesen, welche alle gewünschten<br />

Eigenschaften erfüllen muss.

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