T °C - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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34 Theoretische Grundlagen, Konzepte und Entwicklungsstrategien<br />
Abb. 3-1. Anpassung des thermischen Ausdehnungskoeffizienten α eines Glas-<br />
lotes mit α = 9.6·10 -6 K -1 an einen Stahl mit α = 12.8·10 -6 K -1 durch<br />
Zumischen eines Metallpulvers mit α = 15.5·10 -6 K -1 ; nach [Ver 2004].<br />
3.3. Strategien zur Steuerung der Fließfähigkeit von Lotmaterialien beim<br />
Fügen<br />
Oft ist man bezüglich des Fließverhaltens des Lotmaterials in der Auswahl der<br />
Glaszusammensetzung sehr eingeschränkt. Wiederum liegt dies an dem wenig<br />
erfolgversprechenden Versuch, mehrere Werkstoffeigenschaften über die chemische<br />
Zusammensetzung einer einzelnen Phase zu erreichen. Dabei können auch hierfür<br />
geeignete Strategien entwickelt werden. Die dazu wichtigen Eigenschaften eines<br />
zum Fügen eingesetzten Glaslotes sind das Fließen und das Verfestigen beim<br />
Fügevorgang. Dabei setzt das effektive viskose Fließen erst bei Viskositäten<br />
zwischen 10 6 und 10 4 dPa·s ein. Hierbei sind die ersten Sekunden für den Prozess<br />
entscheidend. Denn, das Warten oder die eingebrachte Presskraft erzielen nur noch<br />
eine marginale Verbesserung der Fließeigenschaften [Con 2009]. Aus diesen<br />
Gründen ist das korrekte Einstellen der Viskosität beim Fügevorgang von<br />
herausragender Bedeutung. Es kommt meistens auf den richtigen Anfangswert der<br />
Viskosität an.<br />
Bei kristallisierenden Glasloten wird dies durch die Konkurrenz zwischen viskosem<br />
Fließen und Kristallisation bestimmt. Der primäre Mechanismus beim Sintern von<br />
Glaspulver ist das viskose Fließen, das bereits bei einer Temperatur weit unterhalb