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Theoretische Grundlagen, Konzepte und Entwicklungsstrategien 31<br />

3.2. Konzepte zur Steuerung des thermischen Ausdehnungskoeffizienten von<br />

Lotmaterialien<br />

Der thermische Ausdehnungskoeffizient ist eine der wichtigsten thermomechanischen<br />

Eigenschaften die bei jedem Fügeprozess abzugleichen ist. Wie oben<br />

in Kapitel 2, Abschnitt 2.1.3 erwähnt, kann bereits ein geringerer Unterschied<br />

zwischen Fügematerial und Fügepartner zum Bruch und letztendlich zur<br />

Undichtigkeit der gefügten Komponenten führen.<br />

Allgemein ist der thermische Ausdehnungskoeffizient definiert als Längenänderung<br />

eines Substanzs in Abhängigkeit von der Temperatur. Zur Quantifizierung des<br />

thermischen Ausdehnungskoeffizients wird zum einen der linear thermische<br />

Ausdehnungskoeffizient, zum anderen der Volumen Ausdehnungskoeffizient<br />

verwandt. Diese werden detaillierter im Kapitel 4., Abschnitt 4.1.3 beschrieben.<br />

Zur Berechnung bzw. Steuerung der thermischen Ausdehnungskoeffizienten werden<br />

mögliche Ansätze vorgeschlagen. In diesem Abschnitt werden verschiedene<br />

Strategien zur Berechnung bzw. Steuerung der Ausdehnungskoeffizienten dargestellt.<br />

3.2.1. Steuerung des thermischen Ausdehnungskoeffizienten durch rechnergestützte<br />

Werkzeuge<br />

Zahlreiche rechnergestützte Werkzeuge zur Steuerung des thermischen<br />

Ausdehnungskoeffizienten haben in den letzten Jahren einen erheblichen Forschritt<br />

zu verzeichnen. Darunter hat sich das Programm SCIGLASS ® etabliert, welches in<br />

vielen Fällen die thermischen Ausdehnungskoeffizienten semi-empirisch berechnet.<br />

Dabei wird mithilfe eine Datenbank, welche mit experimentellen Daten gefüllt wird,<br />

approximative Werte bezüglich thermomechanischen Eigenschaften berechnet.<br />

Diese Berechnungen werden mit Modellen von Winkelmann & Schott, Lakatus, A.<br />

Fluegel und Appen durchgeführt [Win & ScH 1894]. Die daraus resultierenden<br />

Ergebnisse dienen nur der Orientierung und werden dementsprechend nicht als<br />

absolute Werte angenommen.<br />

3.2.2. Steuerung der thermischen Ausdehnungskoeffizienten durch gezielte<br />

Kristallisation geeigneter Phasen<br />

Der Ausdehnungskoeffizient lässt sich in Abhängigkeit von der Glaszusammensetzung<br />

abschätzen, indem für jedes zugefügte Oxid ein Faktor j festgelegt wird,<br />

der mit dem Anteil xj in mol.-% des Oxides multipliziert wird (siehe Gleichung 3-1).<br />

Gl. 3-1.<br />

<br />

20−300 = <br />

j<br />

xj·j

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