Jahresbericht 2010 - Bayerischer Oberster Rechnungshof - Bayern
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Staatsministerium<br />
der Finanzen<br />
<strong>Bayerischer</strong> <strong>Oberster</strong> <strong>Rechnungshof</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
- 118 -<br />
folio bis Ende 2014 auf knapp 5 Mrd. € abgeschmolzen sein wird (vgl. TNr. 23.2.3).<br />
Anschließend sollte das verbleibende ABS-Portfolio zeitnah veräußert werden.<br />
Im 2. NHG 2008 wurden für mögliche Verluste aus der Risikoabschirmung des ABS-<br />
Portfolios eine Verpflichtungsermächtigung von 1,625 Mrd. € sowie eine Garantieer-<br />
mächtigung von 3,175 Mrd. € eingestellt. Der Verpflichtungsermächtigung wurde die<br />
tatsächliche Ausfallerwartung in einem mittleren Ausfallszenario (Base Case) von<br />
2,825 Mrd. € zugrunde gelegt, die in Höhe von 1,2 Mrd. € von der <strong>Bayern</strong>LB zu tragen<br />
ist.<br />
Der Freistaat erhält für den Garantiehöchstbetrag derzeit noch eine Bürgschaftsge-<br />
bühr von 0,5 %, das sind jährlich 24 Mio. €. Die EU-Kommission fordert allerdings<br />
eine deutliche Erhöhung des Gebührensatzes. Eine beihilferechtliche Abstimmung<br />
hierüber steht noch aus. Für etwaige Zahlungen des Freistaates aus der Garantie<br />
wurden die Stichtage 07.11.2011 und 07.11.2014 vereinbart.<br />
23.2.1 Risiko des Freistaates aus der Garantie<br />
Die realisierten Verluste aus dem ABS-Portfolio der <strong>Bayern</strong>LB beliefen sich bis Mitte<br />
des Jahres <strong>2010</strong> auf rd. 380 Mio. €. Sie ergaben sich im Wesentlichen aus Kapital-<br />
abschreibungen, Zahlungsausfällen und Verkäufen. Die bilanziellen Wertminderungen<br />
liegen aber deutlich über dem vereinbarten Selbstbehalt der Bank in Höhe von<br />
1,2 Mrd. €.<br />
Im 2. NHG 2008 wurde als Basis für den Garantievertrag eine tatsächliche Ausfall-<br />
erwartung (Base Case) von 2,825 Mrd. € zugrunde gelegt. Im Jahresabschluss zum<br />
31.12.2009 haben die Wirtschaftsprüfer auf der Basis ökonomischer Analysen un-<br />
abhängig von der bilanziellen Darstellung für den sog. Stress Case eine Ausfaller-<br />
wartung von bis zu 5,3 Mrd. € ermittelt. Dies würde bis zum Ende der Garantielauf-<br />
zeit eine Inanspruchnahme des Freistaates von bis zu 4,1 Mrd. € bedeuten.<br />
Aktuell hat die <strong>Bayern</strong>LB gemeinsam mit ihren Portfolioberatern eine Verlusterwar-<br />
tung für das abgeschirmte ABS-Portfolio von 2,8 Mrd. € errechnet. Die mögliche In-<br />
anspruchnahme des Freistaates würde sich damit auf 1,6 Mrd. € belaufen.<br />
23.2.2 Bonität des ABS-Portfolios<br />
Für die tatsächliche Höhe der Inanspruchnahme des Staates aus der Garantie ist die<br />
Bonität der Wertpapiere von entscheidender Bedeutung. Für deren Einstufung hat