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Jahresbericht 2010 - Bayerischer Oberster Rechnungshof - Bayern

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- 141 -<br />

Staatsministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten<br />

Die Prüfungsergebnisse untermauern auch die Forderung des Landtags, dass bei<br />

der Jagd deutlich mehr Steuerung durch die Oberste Jagdbehörde und die Regie-<br />

rungen erreicht werden muss. Ein geringerer Verbiss führt zu weniger Zäunungs-<br />

kosten. Für Waldbesitzer wird es wirtschaftlich interessanter, Waldumbaumaßnah-<br />

men durchzuführen, wenn sie nicht in hohem Umfang mit Zäunungskosten belastet<br />

werden. Außerdem wird die Akzeptanz zum aktiven Umbau größer, je geringer das<br />

Risiko des Misslingens wird und damit auch das Risiko zur Rückzahlung der Förde-<br />

rung.<br />

Die Forstverwaltung muss ihre Anstrengungen verstärken, um die Bereitschaft der<br />

Waldbesitzer für den Umbau zu erhöhen. Das Forstministerium sollte insoweit ver-<br />

mehrt die Verbände einbeziehen, zumal der Bayerische Bauernverband, der Baye-<br />

rische Waldbesitzerverband und die Forstwirtschaftlichen Vereinigungen in <strong>Bayern</strong><br />

in einer Resolution zur forstlichen Förderung darauf hingewiesen haben, dass die<br />

Forcierung des Waldumbaus die zentrale Maßnahme zur Bewältigung des Klimawan-<br />

dels ist.<br />

Laut Saatguterzeugern wird von den gewerblichen Forstbaumschulen im Wesent-<br />

lichen Fichtensamen bestellt. Rund 70 % der verkauften Pflanzen sind Fichten (lt.<br />

Aussage der Erzeugergemeinschaft für Qualitätspflanzen Süddeutschland und des<br />

Zertifizierungsrings für überprüfbare forstliche Herkunft Süddeutschland e. V.). Dies<br />

zeigt, dass noch kein ausreichendes Problembewusstsein vorhanden ist.<br />

Die Forstverwaltung muss belegen, inwieweit die geförderten Naturverjüngungsflä-<br />

chen tatsächlich in den 100.000 ha umzubauenden Nadelholzbeständen (Fichten,<br />

Kiefern) liegen. Denn nur mit der Einbeziehung dieser Flächen (3.000 ha in 2009) er-<br />

rechnet die Forstverwaltung derzeit das Erreichen der Ziele.<br />

27.4 Stellungnahme der Verwaltung<br />

Bei den Förderzielen (Gesamtumbaubedarf) handele es sich um Schätzzahlen. Die<br />

Realisierbarkeit dieses Umbaubedarfs hänge von zahlreichen Faktoren ab. Außer-<br />

halb chronischer Hauptschadensgebiete der Fichte müsse eine langjährige Überzeu-<br />

gungsarbeit erfolgen, die durch ungünstige Besitzstrukturen und mangelnde Walder-<br />

schließung zusätzlich erschwert werde. Die Fortschritte beim Waldumbau seien be-<br />

achtlich. Es sei eine deutlich steigende Tendenz der Akzeptanz erkennbar. Unter<br />

Berücksichtigung eines angemessenen Nadelholzanteils sei davon auszugehen, dass<br />

mithilfe staatlicher Förderung mindestens die doppelte Waldfläche als umgebaut zu<br />

betrachten sei. Die geförderte Naturverjüngung sei hinzuzurechnen. Im Übrigen<br />

<strong>Bayerischer</strong> <strong>Oberster</strong> <strong>Rechnungshof</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>

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