Jahresbericht 2010 - Bayerischer Oberster Rechnungshof - Bayern
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13.3 Bewertung und Folgerungen<br />
- 53 -<br />
Alle Ressorts<br />
Dass alle drei Rechenzentren Exchange-Systeme betreiben, steht im Widerspruch<br />
zur IT-Strategie. Wirtschaftliche Gründe, die einen Mehrfachbetrieb rechtfertigen<br />
würden, konnte die Verwaltung nicht nachweisen. Rechtliche Gründe hat selbst die<br />
Justiz nicht gesehen; sie lässt ihre Postfächer bis zur Integration in das RZ Nord<br />
von einem externen Dienstleister betreiben.<br />
Aus Sicht des ORH hätte der Betrieb in durchgängiger Verantwortung eines Rechen-<br />
zentrums folgende Vorteile:<br />
- Bei der System- und Anwenderbetreuung entstehen Synergieeffekte.<br />
- Bei der Beschaffung von Systemkomponenten lassen sich Vorteile insbesondere<br />
durch eine Harmonisierung der Technik (Server-/Rack-Systeme) und Lizenzen<br />
erreichen.<br />
- Bei einer optimierten Betriebszusammenführung sind insgesamt weniger Rechen-<br />
zentrums-Betriebsflächen erforderlich, die mit rd. 17.000 € pro Quadratmeter allein<br />
für die Errichtung sehr teuer sind; hinzu kommen noch hohe Betriebskosten (vgl.<br />
TNr. 12).<br />
- Die Kosten pro Postfach verringern sich mit zunehmender Anzahl der Postfächer<br />
auf einem E-Mail-System (Skalierungseffekt). Dieser Skalierungseffekt wird bei<br />
verteilter Zuständigkeit nicht genutzt, obwohl E-Mail-Systeme grundsätzlich eine<br />
hohe Anzahl von Postfächern zentral verwalten können.<br />
- Es müssen weniger Schnittstellen zu den systemnahen Elementen und den künf-<br />
tig hinzukommenden Infrastruktursystemen geschaffen und gepflegt werden.<br />
- Die Ausfallsicherheit muss nicht von jedem Rechenzentrum für sich alleine mit<br />
hohem Aufwand sichergestellt werden.<br />
- Der mehrfach anfallende Betriebsaufwand von zusammen jährlich rd. 3 Mio. €<br />
bietet hohes Einsparpotenzial. Dieses schätzt der ORH auf mehr als 1 Mio. € pro<br />
Jahr.<br />
Der derzeitige unwirtschaftliche Mehrfachbetrieb der Exchange-Systeme sollte been-<br />
det und die Betriebsverantwortung nur einem Rechenzentrum übertragen werden.<br />
Durch die bisherige Übernahme der E-Mail-Server und Verlagerung der Postfächer<br />
wurden zwar schon erhebliche Einsparungen realisiert. Nach Auffassung des ORH<br />
<strong>Bayerischer</strong> <strong>Oberster</strong> <strong>Rechnungshof</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>