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Jahresbericht 2010 - Bayerischer Oberster Rechnungshof - Bayern

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- 127 -<br />

Staatsministerium für Wirtschaft,<br />

Infrastruktur, Verkehr und Technologie<br />

wendig sein, um einen Anreizeffekt zu erzielen. Das Eigeninteresse und die finanzielle<br />

Leistungsfähigkeit des Zuwendungsempfängers müssen daher in jedem Fall berück-<br />

sichtigt werden. Andernfalls werden lediglich Mitnahmeeffekte, aber kein zusätzlicher<br />

Erfolg erzielt. 55 Das Ministerium hat diese Aspekte durch geeignete Maßnahmen<br />

sicherzustellen.<br />

24.2.4 Projektstunden-Aufzeichnungen<br />

Laut Zuwendungsbescheid sind die geförderten Unternehmen verpflichtet, die beim<br />

Projekt angefallenen Personalkosten durch tägliche Stundenaufzeichnungen nach-<br />

zuweisen. Dabei sind auch Urlaubs- und Krankheitstage der Projektmitarbeiter zu<br />

erfassen. Personalkosten sind bei Entwicklungsvorhaben die weitaus bedeutendste<br />

Kostenart.<br />

In einem Fall stellte der ORH bei einem Abgleich der Stundenaufschreibungen mit<br />

den im Zeiterfassungssystem der Firma festgehaltenen Urlaubs-, Zeitausgleichs-<br />

und Krankheitstagen diverse Ungereimtheiten fest. Mehr als 1.000 Projektstunden<br />

entfielen auf Abwesenheitszeiten beteiligter Mitarbeiter. Eine schlüssige Erklärung<br />

konnte auch die Leitung des Unternehmens nicht liefern.<br />

Über die möglichen Folgen unzutreffender Angaben im Förderverfahren werden die<br />

Zuwendungsempfänger u. a. im Bewilligungsbescheid eingehend informiert. Aufgrund<br />

seiner möglichen strafrechtlichen Relevanz hat der ORH den Sachverhalt der zustän-<br />

digen Staatsanwaltschaft angezeigt. Nachdem die Beschuldigten eine Geldauflage<br />

akzeptiert hatten, wurde das Strafverfahren schließlich eingestellt.<br />

Erst nach wiederholter Aufforderung durch den ORH hat das Wirtschaftsministerium<br />

am 01.07.<strong>2010</strong> schließlich einen Widerrufs- und Rückforderungsbescheid über 50 %<br />

der geltend gemachten Personalkosten erlassen. Um den Fortbestand des Unter-<br />

nehmens nicht zu gefährden und weil der Förderzweck erreicht worden sei, verzich-<br />

tete es darauf, die Bewilligung vollständig zu widerrufen.<br />

24.3 Empfehlungen des ORH<br />

Der ORH empfiehlt,<br />

- bei Vorhaben aus dem Bereich der Bio- und Gentechnik nur die speziell dafür<br />

geschaffenen Förderinstrumente einzusetzen,<br />

55 Vgl. ORH-Bericht 2006 TNr. 15.<br />

<strong>Bayerischer</strong> <strong>Oberster</strong> <strong>Rechnungshof</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>

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