Jahresbericht 2010 - Bayerischer Oberster Rechnungshof - Bayern
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Staatsministerium für<br />
Unterricht und Kultus<br />
<strong>Bayerischer</strong> <strong>Oberster</strong> <strong>Rechnungshof</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
- 96 -<br />
situation auch hinsichtlich der Herausbildung von Schlüsselkompetenzen wider-<br />
spiegele.<br />
Im Unterschied zum ORH erhebe das Kultusministerium bei der Beurteilung der Ver-<br />
tretungsstunden klasseneigene und klassenfremde Vertretungskräfte sowie Kräfte<br />
der mobilen Reserve. Nur so könnten die unterschiedlichen Verhältnisse an den ver-<br />
schiedenen Schularten adäquat abgebildet werden.<br />
18.5 Schlussbemerkung des ORH<br />
Der ORH hält es für richtig und zielführend, dass das Kultusministerium die Stich-<br />
probenauswahl rein zufällig nach Schulgröße und regionaler Lage durchführen, wich-<br />
tige Kenngrößen ganzjährig erheben und so die Belastbarkeit der Ergebnisse der<br />
Stichprobe verbessern will.<br />
Der ORH hat entgegen den Ausführungen des Kultusministeriums bei seinen Fest-<br />
stellungen zum „sporadischen Unterrichtsausfall“ auf 177 Gesamtwochenstunden ab-<br />
gestellt. Er hat allerdings darauf hingewiesen, dass die Stundentafel immer noch<br />
180 Stunden ausweist und die „Kürzung“ seit Einführung der sechsstufigen Real-<br />
schule im Jahr 2000 nur „vorübergehend“ sein sollte.<br />
Ebenso ist es aus Sicht des ORH von Bedeutung aufzuzeigen, dass der EBSU bzw.<br />
DSU überwiegend nur ein theoretisches Angebot ist.<br />
Bei den Aktivitäten außerhalb der Klassenzimmer fällt auf, dass dieses pädagogische<br />
Instrument sehr unterschiedlich von den Schulen genutzt wird. Es sollte jedoch nicht<br />
vom Standort der Schule abhängen, ob mehr oder weniger Schlüsselkompetenzen<br />
vermittelt werden. Außerdem könnte Unterrichtsausfall vermieden werden, wenn die<br />
Zahl der begleitenden Lehrkräfte auf das notwendige Maß reduziert würde.<br />
Der ORH ist sich mit dem Kultusministerium darin einig, dass die Qualität einer Ver-<br />
tretungsstunde statistisch nicht zu ermitteln ist. Allerdings hält er die von ihm gewählte<br />
Unterscheidung zwischen fachfremder und fachgerechter Vertretung als Hilfsmittel<br />
zur Beurteilung der Gesamtsituation für hilfreich.<br />
Der ORH fordert, dass das Kultusministerium die aufgezeigten organisatorischen<br />
Maßnahmen ergreift. Dadurch kann der Unterrichtsausfall deutlich verringert werden.<br />
Das Kultusministerium sollte auch bei den anderen Schularten seine Datenbasis<br />
überprüfen und in eigener Verantwortung dort den Unterrichtsausfall untersuchen.