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gesetzlichen Bestimmungen entspricht, ausreichend, um die notwendige Verankerung der Inhalte<br />
im Arbeitsalltag zu erreichen? Muß nur für eine bestimmte Zielgruppe diesbezüglich eine<br />
Anpassung vorgenommen werden? Wie wird außerdem mit neuen Mitarbeitern verfahren oder<br />
wenn sich Einsatzbereiche der Mitarbeiter ändern?<br />
Ein Aspekt, den man bei der Planung von Schulungen und vor allem bei der Verteilung von<br />
Aufgaben und Kompetenzen für den Notfall nicht vernachlässigen sollte, ist die Ausbildung<br />
bzw. die Ausnutzung von Hierarchien zur Koordination von Handlungen und Informationsfluß.<br />
In den Spät- und Sonnabenddiensten ist der Mitarbeiter an der Auskunft der ranghöchste Mitarbeiter<br />
und sollte diese Rolle auch im Notfall nicht aufgeben müssen. Er wird als Koordinator<br />
fungieren und gegebenenfalls notwendige Entscheidungen treffen müssen. Aus diesem Grund<br />
sollten die Auskunftsbibliothekare intensivere Schulungen erfahren, deren Inhalte sich zudem<br />
von denen der anderen Unterweisungen unterscheiden.<br />
Die Schulungsgruppen sollten bei allen Themenbereichen relativ klein gehalten werden, um<br />
ausreichend Platz und Möglichkeit für Übungen zu haben und auch, um keine zu große Zahl an<br />
Mitarbeitern gleichzeitig aus dem Bibliotheksbetrieb abzuziehen. Bei einer Gesamtmitarbeiterzahl<br />
an der Universitätsbibliothek Ilmenau von etwa 50 Personen wären Gruppengrößen von 10<br />
Personen realistisch und denkbar. Die Zusammensetzung der Gruppen kann sich an den bestehenden<br />
zwischenmenschlichen Gruppenstrukturen anlehnen, da hier das gemeinsame Sammeln<br />
von Erfahrungen eventuell zu einem größeren Lernerfolg führt.<br />
Für die Gesamtthematik eines Notfall- und Evakuierungskonzeptes wäre zu überlegen, einem<br />
bestimmten Mitarbeiter die Verantwortung zu übergeben, was Schulungen, Aktualisierungen,<br />
Kontakte mit den entsprechenden Stellen der Technischen Universität etc. angeht. Die Installation<br />
eines bibliotheksinternen Sicherheitsbeauftragten, wie sie auch in der Literatur angesprochen<br />
wird [Eic07], ist ab einer gewissen Komplexität der Prozesse eine Möglichkeit, vielleicht<br />
auch die allgemeinen Arbeitsschutzaspekte bibliotheksspezifisch zu bündeln.<br />
5.2 Das Notfallkonzept<br />
Das Notfallkonzept beinhaltet alle Überlegungen zur Bestandsrettung sowie zu den kleineren<br />
und größeren Widrigkeiten des personenbezogenen Alltags in der Universitätsbibliothek<br />
Ilmenau, allein die Evakuierung wird ausgespart.<br />
Vorbereitung und Erstmaßnahmen<br />
Sobald es um die Rettung von betroffenen oder gefährdeten Medien geht, wird die Frage auftreten,<br />
welche Bestände denn unbedingt geborgen werden müssen. Obwohl die Universitätsbibliothek<br />
Ilmenau keine wertvollen oder seltenen Werke besitzt, ist diese Frage hier nicht leichthin<br />
zu beantworten. Bibliothekare sind nur sehr ungern bereit, Bestände aufzugeben, ein allgemeines<br />
„wir haben nichts Wertvolles, der Rest muß dann auch nicht gerettet werden“ ist also keine<br />
praktikable Lösung.<br />
Zunächst wird vorgeschlagen, für die Bestände, die in Ilmenau besonders schützenswert sind,<br />
einen Sonderstandort einzurichten. Dort könnten die Bände stehen, die für Ilmenauer Verhältnisse<br />
als Altbestände firmieren, also aus den Jahren 1900 und früher stammen. Weiterhin macht<br />
es Sinn, die Prüfungsexemplare der Abschlußarbeiten von Mitgliedern der TU hierhin umzustellen,<br />
da diese nicht unbedingt monetären Wert haben, aber doch Einzelstücke sind. Außerdem<br />
wäre es eine Überlegung wert, diejenigen Bücher, bei denen die Universitätsbibliothek<br />
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