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6 Zusammenfassung und Ausblick<br />
In dieser Arbeit wurde ein Konzept erstellt, dessen Endziel die konkrete Bereitstellung von<br />
Rüstzeug zu Notfall- und Evakuierungssituationen ist. Ein solches Projekt ist immer von Veränderungen<br />
geprägt und wird nie abgeschlossen und vollständig sein.<br />
Es wurden sowohl die allgemeinen rechtlichen als auch die konkreten infrastrukturellen Rahmenbedingungen<br />
in Ilmenau beleuchtet und untersucht. Das Gebäude der Universitätsbibliothek<br />
und die Bestände waren Gegenstand der Betrachtung. Dabei wurde herausgearbeitet, daß<br />
die in Ilmenau vorhandenen Bibliotheksgüter in ihrer monetären und ideellen Wertigkeit nicht<br />
zu vergleichen sind mit den Altbeständen oder Kulturgütern an anderen Bibliotheksstandorten.<br />
Daraus folgen veränderte Schwerpunkte in der Priorisierung der Bestände und der Notwendigkeit<br />
ihrer Behandlung im Schadensfall.<br />
Ein zweiter Schwerpunkt der Untersuchungen lag auf personenbezogenen Konflikten und den<br />
Überlegungen zur Evakuierung eines Bibliotheksgebäudes. Dabei wurden grundlegende Überlegungen<br />
zu Personenströmungen und der speziellen Situation und den kritischen Stellen im<br />
Gebäude der Universitätsbibliothek Ilmenau angestrengt.<br />
Nach einer Analyse der lokal relevanten und problematischen Szenarien wurden diese in sogenannte<br />
Notfallcluster gruppiert, um die systematische Beschäftigung mit ihren Charakteristiken<br />
zu ermöglichen. Diese Gruppierung fand auf Basis einiger grundlegender Fragestellungen zu<br />
Ursachen, Konsequenzen dieser Ereignisse und präventiver sowie abwehrender Maßnahmen<br />
statt. Für die jeweiligen Cluster sind grobe Ablaufpläne und Entscheidungsbäume entstanden,<br />
auf deren Grundlage der Notfall- und Evakuierungsplan in seiner tatsächlichen physischen Form<br />
entstehen wird.<br />
Die Art und Weise der konkreten Umsetzung von Empfehlungen und Vorschlägen aus dieser<br />
Masterarbeit im Alltag der Universitätsbibliothek wird in Kürze mit der Direktion abgestimmt<br />
werden. Besonders die genaue Konzeption der Schulungen und Unterweisungen der Mitarbeiter<br />
ist ein Projekt, das weitere Zeit in Anspruch nehmen wird und daher nicht sofort oder binnen<br />
weniger Tage oder Wochen umgesetzt werden kann. Dazu wird neben der Kooperation mit dem<br />
Sicherheitsingenieur der Technischen Universität auch die Terminierung von externen Schulungen,<br />
z.B. Erste-Hilfe-Kursen, notwendig sein. Die Installation des empfohlenen Beschwerdemanagementsystems<br />
ist ebenfalls eine längerfristige Aufgabe.<br />
Auch werden Zuständigkeiten für die Koordinierung dieser Vielzahl von Aufgaben zugewiesen<br />
werden müssen, eventuell sogar die Benennung eines bibliotheksinternen Sicherheitsbeauftragten<br />
zu prüfen. Größere organisatorische Veränderungen wären dann in Angriff zu nehmen, angefangen<br />
z.B. bei der Anpassung von Arbeitsplatzbeschreibungen entsprechender Mitarbeiter.<br />
Die Anschaffung der Ausrüstung für bestandsbezogene Notfälle wirft finanzielle Fragen auf, die<br />
zu klären sein werden. Die – in vieler Hinsicht – schwierigste Aufgabe wird die Organisation<br />
von etwaigen Ausweichquartieren oder Kühlhäusern darstellen. Hier wird die Zusammenarbeit<br />
mit der Technischen Universität in ganz besonderem Maße notwendig sein.<br />
Als erstes Fazit dieser Arbeit kann gesagt werden: Notfälle und ihre Wechselwirkung mit Bibliotheken<br />
sind ein sehr komplexes Themengebiet, das vielerlei Vertiefung erfordert und dessen<br />
Bandbreite und Aspekte sicherlich noch lange nicht ausgeschöpft ist. Außerdem wird im Prozeß<br />
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