freischwimmer - Entwicklung, Erprobung und Bewertung - KOBRA ...
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Zusammengenommen sollen diese Zwänge dafür sorgen, dass einerseits die wichtigsten Ereignisse<br />
berichtet werden, andererseits das Interview für die Beteiligten – Befragte wie Befragende – handhabbar<br />
bleibt. Die Haupterzählung wird meist abgeschlossen durch eine Erzählkoda, also eine Äußerung,<br />
die das Ende der Erzählung signalisiert, wie z.B.: „Ja, das wär’s eigentlich“. Hierauf folgt eine<br />
Nachfragephase durch den Interviewer. Es lassen sich zwei Formen von Nachfragen unterscheiden:<br />
Immanente Nachfragen, also solche, die sich direkt auf das vorher Erzählte beziehen (z.B. auf Unklarheiten,<br />
auf Dinge, die nur angedeutet, aber nicht ausgeführt wurden, z.B.: „Wie war das genau?“),<br />
<strong>und</strong> exmanente Nachfragen, die sich auf Sachverhalte oder Probleme beziehen, die von den Befragten<br />
überhaupt nicht angesprochen wurden, die aber der Interviewerin aus bestimmten Gründen, z.B.<br />
wegen Fragestellungen, die im Forschungsprojekt geklärt werden sollen, wichtig erscheinen. Auch in<br />
dieser Nachfragephase soll der Befragte möglichst zu Erzählungen animiert werden. Am Ende steht die<br />
Bilanzierungsphase, in der das bisher Erzählte abschließend zusammengefasst <strong>und</strong> bewertet wird. An<br />
dieser Stelle können nun auch <strong>Bewertung</strong>en des Geschehens <strong>und</strong> Erklärungen desselben seitens der<br />
Befragten erfolgen, z.B. warum eine Äußerung so getroffen wurde.<br />
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Die Lehre aus dem Bauch<br />
Die Interviewpartner fanden sich im Umfeld der Universität des Interviewers,<br />
wobei keine engen oder fre<strong>und</strong>schaftlichen Beziehungen bestanden, was sich<br />
für einen unbefangenen Erzählfluss eventuell störend ausgewirkt hätte. Die<br />
Interviews sind im Sinne eines qualitativen Forschungsansatzes als Einzelfallstudien<br />
konzipiert, Fragen der Repräsentativität spielten hier keine Rolle.<br />
Um eine Variation der Perspektiven zu erreichen, wurde darauf geachtet, dass<br />
die Interviewpartner, die alle Teile des Gr<strong>und</strong>studiums in den Projektgruppen<br />
der Interviewerin absolviert hatten, auch in anderen Projektgruppen involviert<br />
waren, unterschiedlichen Semestern angehörten, <strong>und</strong> dass sowohl Männer als<br />
auch Frauen befragt wurden, um aus möglichst unterschiedlichen Sichtweisen<br />
allgemeingültige Aussagen herauszufiltern.<br />
Den ausgewählten Personen wurde die Fähigkeit zur Reflexion, zum Überdenken<br />
eigener Handlungsmotive, zur Formulierung von Alltagstheorien <strong>und</strong> ein gewisser<br />
Grad an Selbstinterpretation zugeschrieben. Sie waren in den jeweiligen Projektgruppen<br />
als außerordentlich aufmerksame, kritische <strong>und</strong> kritikfähige Beobachter<br />
aufgefallen, mit denen schon zur Zeit der durchgeführten Projekte <strong>und</strong> auch<br />
später Gespräche über Inhalte <strong>und</strong> Vermittlungsmethoden geführt wurden.<br />
Vorbereitung,<br />
geplanter Ablauf<br />
<strong>und</strong> dreistufige<br />
Auswertung<br />
der Interviews