freischwimmer - Entwicklung, Erprobung und Bewertung - KOBRA ...
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Funktion haben wir uns Kassel angeschaut <strong>und</strong> danach gesucht, was die Stadt braucht. Es fiel uns auf,<br />
dass die documenta wenig Entspannung bietet. Hierzu haben wir Funktionen wie Midgetgolf <strong>und</strong> ein<br />
Schwimmbad geplant. Dies sind auch die Funktionen, die wir ausstellen wollen; das tägliche Ritual der<br />
Entspannung wird zum Kunstwerk erhoben. Die Aussage unseres Projektes ist ein interaktives Kunstwerk,<br />
das zugleich der Erkennungspunkt Kassels sein soll – das Logo der documenta . .“<br />
Prozess: „Mit diesen Daten haben wir angefangen. Jeder für sich hat einen Entwurf gemacht, dann<br />
haben wir uns zusammengesetzt <strong>und</strong> verwendbare Ideen herausgeholt <strong>und</strong> weiter entwickelt. Wir<br />
haben das einige Male gemacht <strong>und</strong> kamen zur Folgerung, dass wir uns zu weit vom Märchen<br />
entfernten. Wir haben das Märchen noch einmal analysiert, <strong>und</strong> es kam dabei heraus, dass es zwei<br />
wichtige Punkte gibt: das Unbehagen (des Kaisers) <strong>und</strong> das Bild, das die Umstehenden von den<br />
Kleidern hatten (für jeden war es wieder etwas anders). Das Unbehagen ist später sehr wichtig für<br />
die Funktion des Gebäudes geworden. Das Bild ist wichtig geworden für den Anblick des Gebäudes; wo<br />
man auch steht, man hat immer einen anderen Anblick des Gebäudes. Auch haben wir eines der<br />
ersten Schemas wieder entdeckt, das einen Gegensatz zwischen der Rechtschaffenheit des Kindes<br />
<strong>und</strong> den manchmal merkwürdigen Gedankengängen von Erwachsenen ausdrückt. Wir haben dann<br />
wieder einmal jeder für sich einen Entwurf gemacht <strong>und</strong> danach zusammen weiter gearbeitet.“<br />
Präsentation: Gezeigt werden mehrere Arbeitsmodelle, ein Präsentationsmodell als „vorläufiges End-<br />
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ergebnis“, Pläne <strong>und</strong> eine Powerpointpräsentation mit den wichtigsten Arbeitsschritten<br />
<strong>und</strong> Zwischenergebnissen: die Verortung des Objekts in der Stadt,<br />
der Nutzung des Gebäudes <strong>und</strong> das Zusammenspiel von statischer <strong>und</strong> dynamischer<br />
Form. „Kassel mit, gegenüber Kassel ohne documenta wurde als Bild<br />
verwendet, als zwei Achsen, die sich ineinander drehen, verdrehen, schlingen.<br />
Durch das Winden von zwei Richtungen – das ist die Lösung – bis das Unbehagen<br />
an die Oberfläche tritt“.<br />
Diskussion: „[...] Ein Bild der aktuellen Niederländischen Architektur wurde<br />
mitgebracht <strong>und</strong> reproduziert. (Cary Siress) [...] Die Analyse, d.h. die Fragestellungen<br />
<strong>und</strong> die daraus entstandene Folgerungen bleiben unverständlich.<br />
(Jos Bosman) [...] Der angebotene Rastplatz ist kein Ort der Ruhe, sondern<br />
eine weitere Aufregung in der aufgeregten documenta-Zeit. (Anita Aigner) [...]<br />
Es besteht ein Bruch mit der Geschichte: die Mehrdeutigkeit des Märchens, die<br />
verschiedene Lesarten zulässt, wird mit der Eindeutigkeit des Objekts nicht<br />
aufgegriffen. (Nikolaus Kuhnert) [...] Der Entwurf stellt ein gut gelöstes Ergebnis<br />
ohne große Architekturtheorie dar. Der Kaiser wurde neu eingekleidet.<br />
Für einen Ort ist ein Inhalt entwickelt <strong>und</strong> dafür eine gute Hülle gef<strong>und</strong>en<br />
worden! (Wilfried Turk)“<br />
arch eins*