freischwimmer - Entwicklung, Erprobung und Bewertung - KOBRA ...
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Auch wenn es der Workshop mit seiner offenen Aufgabenstellung den teilnehmenden Gruppen ermöglichte,<br />
außerhalb des Rahmens der eigenen Hochschule andere Vorgehensweisen als die gewohnten<br />
zu erproben <strong>und</strong> grenzüberschreitende Ergebnisse zu produzieren, schienen doch die mitgebrachten<br />
Lehr- <strong>und</strong> Lernkonzepte durch. Wir erhielten einerseits nach einer extrem kurzen Bearbeitungszeit<br />
interessante Beiträge zu den beiden Aggregatzuständen von Kassel – die Stadt mit <strong>und</strong> ohne documenta<br />
– andererseits entstand im Zusammenhang mit den Vorträgen ein greifbares Bild angewandter Entwurfswerkzeuge,<br />
sowie unterschiedlicher <strong>und</strong> artverwandter Lehrinhalte <strong>und</strong> Vermittlungsstrategien.<br />
Die am Anfang aufgeworfenen Fragen nach dem Gr<strong>und</strong>sätzlichen, den Fertigkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten, die<br />
im Gr<strong>und</strong>studium eines Architekturstudiums vermittelt werden müssen, konnte der Workshop sicher<br />
nicht abschließend beantworten, er erweiterte eher noch die Diskussion um die neuen Gr<strong>und</strong>lagen. Die<br />
Vorbereitung auf ein komplexes Berufsbild <strong>und</strong> das Reagieren der Ausbildung auf die sich verändernde<br />
Arbeitswelt stellten den Kontext dar, in dem sich die Ausbildungsinhalte <strong>und</strong> Lehrkonzepte bewegten.<br />
Die präsentierten Arbeitsergebnisse im Vergleich<br />
„Bildung ist Erzeugung eines<br />
Universums in der Individualität.“<br />
Wilhelm von Humboldt<br />
Eindhoven: Die Eindhovener Arbeitsgruppe arbeiteten in einem diskursiven Prozess auf ein konkretes<br />
<strong>und</strong> anwendungsbezogenes Ergebnis hin. Sie bemerkten die fehlende Möglichkeit, sich zwischen den<br />
Ausstellungsorten der documenta auszuruhen <strong>und</strong> betonten das Manko eines markanten Punktes, an<br />
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dem sich alle Besucher, ob fremd oder vertraut mit der Stadt, orientieren können<br />
sollten. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> entwickelten sie ein Gebäude, in dem die Kreuzung<br />
zweier Wege, dem der permanenten Stadt <strong>und</strong> dem der expressiven<br />
documenta seine Entsprechung fand. Der diskursive Prozess war als Prozess in<br />
der Arbeitsgruppe positiv zu sehen. Jos Bosman, ein Gastkritiker aus den Niederlanden,<br />
kritisierte genau diesen Prozess als „[...] Problem sich persönlich zu<br />
äußern. Sie beharrten darauf, sich zusammen auf einen möglichen Entwurf zu<br />
einigen, <strong>und</strong> taten dies in der abstrakten Sprache eines Schnittes durch die<br />
Landschaft, welche sie verfremdeten <strong>und</strong> fast karikaturhaft zu einem abstrakten<br />
Diagramm entwickelten [...]. 11<br />
Wien: Die Gruppe aus Wien interpretierte das Märchen <strong>und</strong> seine Schlüsselfiguren<br />
anders als die anderen Gruppen. Das Kind wurde, wie schon in der Dokumentation<br />
der Beiträge dargestellt, nicht mit den Attributen rein <strong>und</strong> wahr belegt,<br />
es erschien ihnen eher fantasielos, konservativ <strong>und</strong> moralisch. Die Nacktheit des<br />
Kaisers wurde hingegen positiv besetzt, er fühle sich wohl in seiner Haut. Für ihre<br />
Lesart der Geschichte fanden die Wiener in Kassel einen Ort, der diesem Thema<br />
ihrer Meinung nach entspricht: Die die Stadt prägenden Straßenunterführungen<br />
aus den 50er-Jahren sind ungeliebte, ungenutzte, eben nackte Orte. Zu ihrer<br />
arch eins*<br />
Zusammenfassung<br />
<strong>und</strong><br />
Ausblick