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kostumkunde für sammler

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Die europäischen Volkstrachten. 125<br />

kreise erkennen, sowohl innerhalb Deutschlands als auch über ganz<br />

Europa. In den germanischen Ländern Holland, Schweden, Norwegen;<br />

in den nord- und südslawischen Ländern wie in den romanischen<br />

Frankreich, Italien und Spanien; überall da, wo eine bestimmte<br />

Volksart sich lebensstark erhalten hat, sieht man die<br />

Volkstracht als Ausdruck eines immanenten Volkswillens. Das Feld<br />

ist zu groß, um es hier abzuernten, dies müßte Aufgabe einer besonderen<br />

Arbeit sein. Aber es sei darauf hingewiesen, daß die Volkstracht<br />

einer der schönsten Schätze eines Volkes ist, den zu behüten<br />

und zu pflegen oder ihn zu sammeln, wenn er im Begriff ist, abzubröckeln,<br />

eine heilige Pflicht ist. Vorbildlich und unerreichbar<br />

einzigartig ist die Sammlung des Herrn Dr. Klink im Germanischen<br />

Museum, wo gegen 500 vollständig bekleidete und mit Festtagsschmuck<br />

geputzte Figuren die deutsche Volkstracht aus allen Gauen<br />

Deutschlands darstellen. Auch das Deutsche Volkstrachtenmuseum<br />

in Berlin birgt reiche Schätze und in jedem Provinzialmuseum<br />

müßte eine methodisch angelegte Sammlung von Volkstrachten des<br />

Wirkungsgebiets angegliedert werden, wie dies ja auch in den<br />

meisten Fällen geschieht.<br />

Der Orient<br />

ist das alte Wunderland der Kleiderkunst. In den sagenhaften<br />

Zeiten der alten Inder; in den historischen Zeiten, die uns aus dem<br />

alten Testament bezeugt sind; durch die assyrischen und babylonischen<br />

Denkmäler; durch die Berichte griechischer Reisender —<br />

kurz, wo immer Europäer mit der asiatischen Welt zusammentreffen,<br />

wird unsere Phantasie mit den Schilderungen prächtiger<br />

Gewänder beschäftigt. Alexander der Große ließ sich von der<br />

schmeichelnden Wollust der Seide betören; in Alexandrien vermählte<br />

sich Hellenismus mit asiatischer Kleiderpracht; mit persischen<br />

und selbst chinesischen Seidengewändern wurde in Byzanz<br />

— und zwar nicht nur am Kaiserhof — ein orientalischer Prunk<br />

entfaltet. Sie gelangten von hier aus in die abendländische Welt,<br />

wo die Schatzkammern unserer Kirchen noch heut die letzten, vielleicht<br />

die einzigen Reste jener ganzen Kleiderkultur aufbewahren.<br />

http://rcin.org.pl

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