kostumkunde für sammler
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Der Orient. 159<br />
dungsstück von weißer Leinwand wird nur von den Mohammedanern<br />
getragen, und man erkennt an ihr die Tosken, einen<br />
von den mittel- und nordalbanischen Gegen ethnologisch durchaus<br />
verschiedenen Volksstamm. Sie wohnen in Epirus, der<br />
Hauptstadt des Bezirkes Yanina und hier hat sich ebenfalls die<br />
türkische Tracht in echt orientalischer Weichheit und Üppigkeit<br />
erhalten. Europäischer Einschlag ist wiederum das weiße Hemd<br />
mit weiten, sich nach unten öffnenden Ärmeln, das auf dem<br />
Oberkörper vom roten, schwarz- oder goldgestickten Dźamadan<br />
bedeckt wird; hierüber wird dann entweder die Dólama gezogen,<br />
die rote goldgestickte Jacke mit Hängeärmeln oder das montenegrinische<br />
Yelek, die rote oder gelbbraune gold- oder schwarzgestickte<br />
ärmellose Weste. Der Fes dient als Kopfbedeckung, Babuschen als<br />
Schuhe, Strümpfe werden nicht getragen.<br />
Von hier aus hat sich dieses Kostüm über ganz Griechenland<br />
verbreitet, und wenn auch die Griechen jetzt die Fustanella als<br />
nationales Kleidungsstück beanspruchen, so bleibt sie doch eine<br />
Erfindung der Tosken, worauf auch diese nicht wenig stolz sind.<br />
Auch in Morea wird sie getragen, während auf den Inseln und besonders<br />
Kreta die weite türkische Hose herrscht. Griechische Mode<br />
ist es, die Ärmel der Jacke, die sonst lose herabzuhängen pflegen,<br />
längs des Unterarmes zusammenzuknöpfen, so daß am Oberarm<br />
aus einer weiten offenen Stelle das Hemd hervorquillt. Der Fez hat<br />
fast die Form einer phrygischen Mütze und die Quaste ist ungeheuer<br />
lang und voll und hängt oft an langer Schnur. An weiblichen<br />
Trachten gibt es in allen Gegenden Griechenlands äußerst kleidsame<br />
und malerische Mischungen von türkischen und südslawischen<br />
Motiven, worunter die bunten, vorn und hinten getragenen Wollschürzen<br />
der Serbinnen, Bulgarinnen, Kroatinnen und Rumäninnen,<br />
die mit bunter Wolle gestickten weißen Hemden, das bunte Kopftuch<br />
und Überladung mit Ketten und grobem Schmuck zu verstehen<br />
sind. Da wir hier jedoch nur den orientalischen Bekleidungformen<br />
nachspüren, soweit sie noch nicht vor der allgemeinen<br />
Europäisierung zurückweichen, sei hier nur noch der sehr kleidsamen<br />
Tracht der griechischen Städterinnen gedacht, welche eigent-<br />
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