kostumkunde für sammler
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Der Orient. 141<br />
ganzen Orient einschließlich sämtlicher Balkanländer bei Christen<br />
und Mohammedanern gleich beliebte Jacke mit den allbekannten<br />
Hängeärmeln, die nur am Rückenteil angeschnitten sind, meist frei<br />
herabhängen oder nach Belieben am Handgelenk leicht geschlossen<br />
werden können. Diese Jacke wird von beiden Geschlechtern getragen,<br />
und zwar über dem Yelek bzw. Entari, wo diese herrschen,<br />
oder über einer ebenfalls reich gestickten Weste, wo der Yejek nicht<br />
üblich ist. Manchmal wird sie als voll ausgebildete verschließbare<br />
Jacke getragen, oft besteht sie aber nur aus schmalen kurzen Brustund<br />
Rückenteilen, die lediglich dazu zu dienen scheinen, die Hängeärmel<br />
zu tragen. An ihr kommt die Schnurverzierung, die Bortenund<br />
Tressennäherei zur vollkommensten volkstümlichen Entwicklung.<br />
Oftmals ist sie über und über mit Goldornamenten bedeckt,<br />
so daß der Grundstoff fast verschwindet, und der Herr trägt<br />
sie nicht reicher als sein Diener oder Kutscher. In den Balkanländern<br />
gehört sie zur Volkstracht, in Serbien und Montenegro, in<br />
Mazedonien, Thessalien, Dalmatien und Bosnien, bei den Arnauten<br />
in Südalbanien ist sie allgemein, im Norden wird sie in-den Städten<br />
und von Wohlhabenden getragen, die meriditische und malissorische<br />
Landbevölkerung trägt sie nicht. Wie schon gesagt, kann der Mann<br />
diese Jacke über einer ebenfalls schwer bestickten Weste tragen,<br />
Weste und Jacke können über den Kaftan gezogen sein oder ohne<br />
Kaftan nur zur Hose, die ebenfalls von den Nähten ausgehend meist<br />
reich mit Schnur benäht oder mit Gold und Silber betreßt ist. Ein<br />
Gürtel stellt dann die Verbindung her, in dem bei den meist recht<br />
rauflustigen Völkerschaften Pistolen und Messer, aber auch friedlichere<br />
Dinge stecken. Auch die Hosen sind von Persien bis Marokko<br />
und auf dem Balkan bei beiden Geschlechtern von demselben<br />
Typus: weite Pump hosen „am Knie oder gar am Knöchel geschlossen,<br />
wie es stets bei den Frauen der Fall ist; die weite sackartige Form<br />
will den Beinen bei der hockenden Sitzweise die nötige Bewegungsfreiheit<br />
lassen. So sehen wir über den ganzen nahen Orient verbreitet<br />
die Grundtypen der türkisch-syrischen Tracht; im einzelnen<br />
jedoch nach dem örtlichen Geschmack und Bedürfnis abgewandelt<br />
oder mit anderen Elementen vermischt und nach Motiven ausgebil-<br />
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