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kostumkunde für sammler

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131)<br />

II. Kostüme der Jetztzeit.<br />

Vorder-Indien<br />

gehört mit Madagaskar, Ostafrika, Hinterindien und den Sundainseln<br />

zu dem Kranz von Ländern, der den Indischen Ozean umgibt,<br />

und man wird an die einst lebhaft diskutierte Hypothese erinnert,<br />

daß diese Länder in der Jugendzeit der Erde durch einen<br />

jetzt versunkenen Erdteil zusammengehangen haben, wenn man<br />

feststellt, daß in diesen Randländern ein Bekleidungstypus herrscht,<br />

der sonst auf der Erde bei höher entwickelten Völkern nicht mehr<br />

oder nur ganz vereinzelt vorkommt: nämlich das Wickelgewand.<br />

Diese Bezeichnung will sagen, daß die Körperhülle Stoffstücke sind,<br />

wie sie vom Webstuhl kommen und die in mehr oder weniger kunstvoller<br />

Weise angelegt werden, ähnlich den "Gewändern des ägyptischen,<br />

des hellenischen und römischen Kulturkreises der alten Welt.<br />

Solche, den ganzen Körper einhüllende Stoffstücke kennt man in<br />

Madagaskar und als Obergewänder in Vorderindien, dagegen hat<br />

man noch in Ostafrika, Vorder- und Hinterindien Schurze und<br />

Schultertücher, wie sie bereits in der altägyptischen Tracht bekannt<br />

waren; und auch die indischen Wickelgewänder stammen<br />

aus einer Zeit, die mit der altägyptischen zusammenfällt, so daß<br />

die Annahme einer Entwicklungsparallele wohlberechtigt ist.<br />

Die alte Hindutracht bestand aus zwei länglichen Stücken bei<br />

den Männern, einem Lendentuch und einem Schultertuch. Das<br />

Lendentuch wurde entweder schurzartig oder hosenartig angelegt<br />

und durch Einstecken des Randes festgelegt; das Schultertuch umhüllte<br />

Schulter und Oberkörper. Als Namen da<strong>für</strong> wird Lundji<br />

und Dhoti angegeben — die beide dasselbe bezeichnen, ersteres bei<br />

den Mohammedanern, letzteres bei den Hindus. Die Frauentracht<br />

war das sackartig umgelegte Dhoti, das doppelt so groß war wie bei<br />

den Männern und deswegen Dopatti (Doppelstück) hieß; dieses<br />

entwickelte sich bald zum faltenreichen Rock(bund); ein kleines<br />

Jäckchen „choli" bedeckte nur den Busen, die Oberarme und einen<br />

schmalen Teil des Rückens. Der Mittelteil des Körpers blieb nackt,<br />

wie auch bei den Männern. Reicher Schmuck, kreuzweis gelegte<br />

Ketten und Gehänge bedeckten den Körper, Armbänder und Ringe<br />

http://rcin.org.pl

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