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kostumkunde für sammler

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131)<br />

II. Kostüme der Jetztzeit.<br />

Agraffen von Edelsteinen und Geschmeide, Federschmuck und<br />

Goldtressen auf himmelblauem oder rosarotem Grund machen ihn<br />

in diesem Fall zu einem Prunkstück der <strong>für</strong>stlichen Schatzkammer,<br />

entgegengesetzt genügt eine ganz dünn gedrehte Stoffbinde von<br />

der Stärke eines Seiles, um symbolisch die Kopfbedeckung anzudeuten.<br />

Ohne Kopfbedeckung pflegen merkwürdigerweise nur die<br />

Schuster zu arbeiten.<br />

Ein ebenso amüsantes wie kunstvolles Sammelobjekt könnten<br />

die unendlich mannigfaltigen Schuhe und Pantoffeln sein, die vielfach<br />

von Schnabelschuhform in jeder Gegend anders sind. Buntheit<br />

und Kostbarkeit des Stoffes ist auch hier Erfordernis.<br />

Das Frauenkostüm bietet keine Gelegenheit zu so glänzender<br />

Prachtentfaltung wie das männliche. Die zumeist dazu verwendeten<br />

Baumwollstoffe haben nicht die Leuchtkraft und den Glanz der<br />

Seide, aus der die männlichen Prunkkostüme meist bestehen. Würde<br />

der Frau eine repräsentative Rolle im öffentlichen Leben zugefallen<br />

sein, hätte der vornehm ausgebildete Geschmack sicherlich die<br />

dekorativen Möglichkeiten des Frauenkostüms entwickelt. So blieb<br />

die Frauentracht eigentlich in den Elementen stecken und hat nie<br />

und nirgend auch nur annähernd eine Höhe erreicht, wie die türkischorientalische.<br />

Dies wird deutlich offenbar an den Kostümen der<br />

Tempel- und sonstigen öffentlichen Tänzerinnen, der Natsch-girls<br />

und Bajaderen, die in der europäischen Phantasie eine ebenso falsche<br />

Rolle spielen, wie die orientalischen Bauch- und andere Tänzerinnen.<br />

Hier hätte wenigstens doch <strong>für</strong> den künstlerischen Zweck eine<br />

Steigerung nach der formalen Richtung stattfinden können. Dies<br />

ist aber nicht der Fall; die Tracht besteht aus denselben Einzelteilen,<br />

wie die Zwecktracht der anderen Frauen, die doch von den<br />

rein körperlichen Reizen recht wenig dem Auge sichtbar werden<br />

läßt: Alle Wirkung ist dem Rhythmus der Bewegungen, der Geschmeidigkeit<br />

der Gliedmaßen und den wogenden Schwingungen<br />

der Stoffmassen in Rock und Schleier überlassen, so daß der Name<br />

Schleiertanz hier ein gerechtfertigter ist. Der Rock — bund —<br />

kann schon bei den Hindudamen eine Weite von ca. 60 m haben,<br />

wenn er aus dem feinsten Musselin besteht; er besteht aber auch<br />

http://rcin.org.pl

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