kostumkunde für sammler

Der Orient. 137
genommen ist, ist enger als der Kaftan der Männer, wird in allen
Volksschichten über dem Hemd und der weiten Pluderhose getragen
und bei den besseren Ständen sehr elegant und graziös ausgebildet;
es kann halblang und kann lang und schleppig sein,
während es für gewöhnlich bis zu den Füßen herabreicht; es kann
einen kleinen koketten
Stehkragen haben
oder einen rundenBlusenausschnitt;
es kann geknöpft
oder offen
getragen werden ; es
hat Schlitze an den
Seiten und an den
Ärmeln oftmals sehr
hübsch gezackte und
ausgeschnittene Endigungen,
deren Wirkung
darauf beruht,
daß der Ärmel, vom
Handgelenk her auf-
geschlitzt, das farbige
Seidenfutter
sehen läßt; mit
Knöpfen und Ösen
Türkisches Schoßjäckchen. Roter Samt mit
Goldstickerei.
Landesmuseum in Serajewo (Masner).
kann er wieder geschlossen werden, bleibt aber meist geöffnet, weil
die sich sehr stark erweiternden Ärmel des seidenen Hemdes daraus
hervorquellen müssen. Manchmal ist auch der Entari an allen seinen
Kanten der ganzen Länge nach gezackt. — Entari wird ebenfalls
manchmal das Jäckchen genannt, das auch eigentlich nur ein Entari
ist, dem die Schöße bis zu den Hüften gekürzt sind. So findet
es sich in Persien, im Kaukasus, in Syrien und Palästina und
Ägypten und auf dem Balkan bis nach Bosnien, dürftig und
gering beim niederen Volk, von hervorragender Ausstattung mit
Goldtressen eingefaßt und an den Nähten reich gestickt bei den
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