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kostumkunde für sammler

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Einleitung.<br />

lichen Modekostüme, zeigen sie uns doch in Ostasien die alten historischen<br />

Entwicklungsstadien und in Europa doch immerhin die<br />

richtigen Formen, aber in unfeinerer Ausführung <strong>für</strong> die gröberen<br />

Wirkungen der Bühne. Phantasiekostüme und üble Maskerade wird<br />

auch das weniger kultivierte Auge schnell vom echten Stück unterscheiden<br />

können. Aber es erscheinen auch im Handel Kopien alter<br />

Kostüme, Stücke, die <strong>für</strong> irgendwelche künstlerischen Zwecke angefertigt<br />

wurden. Da ist eine genaue Kenntnis der Stoffe und<br />

Webetechniken erforderlich, um den modernen Ursprung nachzuweisen.<br />

Irgendwelche Abweichungen z. B. im Schnitt zugunsten<br />

besseren Sitzes, die nur die moderne Schneiderei kennt, oder Ausstattung<br />

mit maschinengewebten Zutaten, Posamenten, Bändern,<br />

Spitzen u. dgl. werden dem Kenner bald die moderne Herkunft verraten.<br />

— Die Nähmaschinenarbeit ist zwar das alleruntrüglichste<br />

Merkmal <strong>für</strong> die Entstehung, denn vor den fünfziger und sechziger<br />

Jahren des 19· Jahrhunderts gab es keine Nähmaschine — aber es<br />

ist durchaus nicht selten, daß alte Stücke auseinandergenommen<br />

worden sind und von neuem mit der Maschine wieder zusammengesetzt<br />

sind; ja es kommt auch vor, daß aus alten, im Stück noch<br />

vorhandenen Stoffen Kopien nach alten Kostümen hergestellt werden,<br />

bei denen die berechtigten starken Zweifel niemals zugunsten<br />

der einen oder der anderen Auffassung beseitigt werden können.<br />

Dieselben Schwierigkeiten wie die Stoffe bereitet auch die Nähtechnik.<br />

Diese war durchaus nicht zu allen Zeiten auf der<br />

gleichen Höhe. Das 18. Jahrhundert war stellenweise recht liederlich<br />

in der Handarbeit, auch bei wertvollen Stoffen, und schöne<br />

und gediegene Schneiderarbeit finden wir als Handwerkserfordernis<br />

erst in den ersten Jahrzehnten des 19· Jahrhunderts. Auch die<br />

Qualität der verwendeten Futterstoffe ist ein Merkmal <strong>für</strong> die<br />

Echtheit eines Kostümstückes. Bis tief in das 19· Jahrhundert<br />

hinein sind die schönsten und teuersten Stoffe auf Drell oder Kattun<br />

gearbeitet worden. Im 18. Jahrhundert verwendete man als Taillenund<br />

Ärmelfutter selbst <strong>für</strong> die reichsten und prächtigsten Damenkostüme<br />

ganz grobes derbes Leinen; auch Molleton <strong>für</strong> die Taille<br />

und Oberärmel und ein Perkai genannter grüner oder roter Glanz-<br />

http://rcin.org.pl

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