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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

J. A. LI:ISEWITZ' SILHOUETTKNSAMMLUNC 137<br />

nere Männerköpfe und je ein sehr kleiner männlicher und weiblicher Kopf.<br />

Abweichend in der Herstellung sind drei weitere männliche Köpfe, von denen<br />

zwei aus schwarzem Papiere, der dritte aber in weissem Papiere, <strong>das</strong> dann<br />

mit schwarzem hinterlegt ist, ausgeschnitten sind. Den Beschluss macht end·<br />

lich ein auf Glas gemalter Männerkopf. Alle diese letzteren Silhouetten sind<br />

mit Namen nicht versehen. Sie stammen vermutlich aus späterer Zeit und<br />

haben mit den erst genannten, wie es scheint, keinen inneren Zusammenhang.<br />

Wir haben es daher hier nur mit jenem grösseren und älteren Teile der Sammlung<br />

zu tun, der einen durchaus einheitlichen Charakter trägt.<br />

Mit Sicherheit glauben wir alle diese Blätter in die letzte Zeit von Leisewitz'<br />

Aufenthalte in Hannover, also in <strong>das</strong> Jahr 1777, verlegen zu können.<br />

Denn weitaus die meisten der dargestellten Personen sind Hannoveraner, die<br />

sich, soweit wir sie überhaupt verfolgen können, sämtlich gerade in diesem<br />

Jahre in Hannover nachweisen lassen. Die Bezeichnung von Höltys Silhouette:<br />

.. Poor Hölty" lässt den frischen Schmerz <strong>des</strong> Freun<strong>des</strong> um den so<br />

früh verstorbenen hoffnungsvollen Dichter erkennen. Er starb am I. September<br />

1776. In diese Zeit bis zu Leisewitz' Abgange nach <strong>Braunschweig</strong>, der<br />

mit Beginn <strong>des</strong> Jahres 1778 erfolgte, ist offenbar die Entstehung der Silhouettensammlung<br />

zu setzen. Wir lernen aus ihr jedenfalls einen grossen Teil<br />

<strong>des</strong> Verkehrskreises <strong>des</strong> Dichters in der Stadt Hannover kennen; insofern ist<br />

die Sammlung auch <strong>für</strong> die Lebensgeschichte <strong>des</strong> Dichters nicht ohne Interesse,<br />

und bedarf daher ihre Bekanntmachung gewiss keiner weiteren Rechtfertigung.<br />

In dieselbe Zeit lässt sich sehr gut auch eine zweite, viel kleinere Gruppe<br />

von Silhouetten setzen, die Mitglieder der Schröderschen Schauspielergesellschaft<br />

umfasst: Schröder und Frau, Reinecke und Frau, Frau Ackermann<br />

und Brockmann. Sie waren sämtlich in den Jahren 1776 und 1777 bei jener<br />

Truppe, die im Sommer 1776 und dann im Winter 1776 auf 1777 in Hannover<br />

spiel tel) und hier drei Mal, am 20. und 2 I. Februar sowie am 7. März<br />

1777, auch den Julius von Tarent aufführte 3 ). So kann es uns nicht Wunder<br />

nehmen, auch diese Blätter in Leisewitz' Besitze anzutreffen.<br />

Nicht direkt mit Hannover im Zusammenhange stehen die übrigen bezeichneten<br />

elf Silhouetten. Sie stellen literarische Berühmtheiten dar: Basedow,<br />

Claudius, Ekhof, Gleim, Goethe, Klopstock, Lavater, Lenz, Stolberg d.<br />

Ä., Stolberg d. J. Wie weit hier bei Einzelnen persönliche Bekanntschaft<br />

mit Leisewitz vorliegt, müssen wir dahin gestellt sein lassen. Es wird hier<br />

vor allem <strong>für</strong> die Aufnahme dieser Männer in die Sammlung <strong>das</strong> Interesse<br />

1) Vgl. Kutschera v. Aichbergen, Joh. Anton Leisewitz (Wien 1876) S. 24. ') Vgl.<br />

oben S. 92.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042092

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