elements33 - Evonik
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20 nEWS<br />
Von <strong>Evonik</strong> betreute<br />
Bachelorarbeit von<br />
Max-Buchner-<br />
Forschungsstiftung<br />
ausgezeichnet<br />
Die Chemiestudentin Marina Richter<br />
wurde für ihre bei <strong>Evonik</strong> Industries<br />
durchgeführte Bachelorarbeit mit einem<br />
Buchpreis der MaxBuchnerForschungsstiftung<br />
für Technische Chemie an Fachhochschulen<br />
ausgezeichnet. Die 23Jährige,<br />
die nach dem Bachelor an der Hochschule<br />
Bonn Rhein Sieg im Arbeitskreis<br />
von Prof. Dr. Wolfgang Fink das Masterstudium<br />
Chemie an der RWTH Aachen<br />
aufgenommen hat, beschäftigte sich in ihrer<br />
Abschlussarbeit mit Operandospektroskopischen<br />
Untersuchungen zum Mechanismus<br />
der Hydroformylierung von<br />
Olefinen. Die Grundzüge dieses Reaktionszyklus<br />
sind im Jahre 1961 in einer<br />
wegweisenden Arbeit von Richard Fred<br />
Heck veröffentlicht worden, der dieses<br />
Jahr zusammen mit Eiichi Negishi und<br />
Akira Suzuki den Nobelpreis für Chemie<br />
für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Palladiumkatalysierten<br />
Kreuzkupplungen<br />
erhalten hat.<br />
„Wir freuen uns mit Frau Richter über<br />
ihre verdiente Auszeichnung“, sagte Dr.<br />
Dieter Hess, der als Senior Scientist in der<br />
Oxoforschung des Geschäftsgebiets C4<br />
Chemistry von <strong>Evonik</strong> die Arbeit sechs<br />
Monate lang betreut hat. „Frau Richter hat<br />
ihre Arbeit sehr engagiert vorangetrieben<br />
und uns wertvolle Hinweise geliefert, wie<br />
Hydroformylierungsprozesse weiter optimiert<br />
werden können“, so Hess. „<strong>Evonik</strong><br />
hat es mir ermöglicht, an einem aktuellen<br />
Forschungsthema aktiv und selbstständig<br />
mitzuarbeiten – unter hervorragender<br />
Betreuung und technischer Ausstattung.<br />
Um weitere Einblicke in die Katalyse zu<br />
erhalten, habe ich in meinem Masterstudium<br />
dieses Thema als Schwerpunkt gewählt“,<br />
ergänzte Richter.<br />
Die Hydroformylierung, auch Oxosynthese<br />
genannt, dient der Herstellung von<br />
Aldehyden aus Olefinen und Synthesegas<br />
(CO und H 2 ) und hat auf der ganzen Welt<br />
überragende Bedeutung. Weltweit produziert<br />
die chemische Industrie jährlich<br />
neun Millionen Tonnen Oxoprodukte; die<br />
<strong>elements33</strong> Ausgabe 4|2010<br />
Das Autoklaventechnikum in Marl:<br />
Hier hat Marina Richter experimentiert<br />
tigste Beispiel für die industrielle Anwendung<br />
der homogenen Katalyse. <strong>Evonik</strong><br />
nutzt sie in seinem technisch anspruchsvollen<br />
C4Produktionsverbund in Marl,<br />
wo CrackC4 schrittweise zu einer Vielzahl<br />
von Stoffen umgesetzt wird; Beispiele<br />
sind Butadien, 1Buten, Isononanol oder<br />
Isotridecanol.<br />
Stand der Technik bei der Hydroformylierung<br />
sind hochselektive Prozesse,<br />
die mit Organophosphorliganden modifizierte<br />
Rhodiumkatalysatoren verwenden.<br />
Die Forschung in diesem Bereich konzentriert<br />
sich auf das Tuning der Liganden,<br />
um Aktivität, Selektivtät und Stabilität der<br />
Homogenkatalysatoren weiter zu verbessern.<br />
<strong>Evonik</strong> kombiniert hierfür Insitu<br />
NMR und IR unter Reaktionsbedingungen<br />
mit Molecular Modeling, um den komplexen<br />
Mechanismus der Hydroformylierungsreaktion<br />
zu beleuchten (s. auch<br />
Elements 27, S. 6 ff). Mit Hilfe dieser modernen<br />
Methoden und statistischer Versuchsplanung<br />
konnte Marina Richter die<br />
Kinetik beschreiben, mit der sich der ak<br />
tive Katalysator aus Rhodium und phosphororganischen<br />
Liganden bildet – und<br />
hat so für <strong>Evonik</strong> eine Grundlage geschaffen,<br />
um Hydroformylierungskatalysatoren<br />
für neue Produkte maßzuschneidern.<br />
Die MaxBuchnerForschungsstiftung<br />
für Technische Chemie an Fachhochschulen<br />
zeichnet jährlich auf Vorschlag der<br />
Hochschullehrer die besten Diplomarbeiten<br />
der Fachrichtungen Chemietechnik<br />
und Biotechnologie an Fachhochschulen<br />
und der Diplomstudiengänge an Gesamthochschulen<br />
aus. „Der Erfolg von Frau<br />
Richter bestätigt uns darin, uns aktiv an<br />
der Hochschulausbildung zu beteiligen<br />
und angehenden Chemikern die Möglichkeit<br />
zu geben, im Rahmen ihrer Abschlussarbeit<br />
praktische Erfahrungen in der Industrie<br />
zu sammeln“, betonte Hess. Sein<br />
Bereich betreut seit fünf Jahren regelmäßig<br />
FHDiplom oder Bachelorarbeiten,<br />
die üblicherweise zwischen vier und sechs<br />
Monaten dauern. Als Praktikant oder Diplomand<br />
bewerben kann sich jeder, der<br />
mindestens fünf Fachsemester des Bachelorstudiums<br />
absolviert und vor allem<br />
„Freude am Forschen hat“, so Hess. Die<br />
Bewerbung erfolgt online über die Homepage<br />
von <strong>Evonik</strong>, auf der ständig entsprechende<br />
Stellen ausgeschrieben sind. Ein<br />
Angebot, das gerne angenommen wird:<br />
Mitte August hat die neueste Kandidatin<br />
ihre Bachelorarbeit bei <strong>Evonik</strong> in Marl begonnen.<br />
Hydroformylierung ist damit das wich Informationen unter: www.evonik.de/karriere