elements33 - Evonik
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k atEGoRIE nEUE oDER vERbESSERtE vERfahREn<br />
Dr. Andreas Karau<br />
Dr. Hans-Josef Ritzert<br />
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Dr. Stefan Eils<br />
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Dr. Ingrid Dechamps<br />
Christian Klus<br />
Erika Kohutovicova<br />
Jaroslav Sochor<br />
Geschäftsbereich<br />
Health & Nutrition<br />
Christian Alt<br />
Servicebereich<br />
Verfahrenstechnik &<br />
Engineering<br />
Produktion bei der<br />
<strong>Evonik</strong> Rexim SAS. Hier<br />
werden in Zusammenarbeit<br />
mit der Fermas<br />
die L-Ornithin-Derivate<br />
produziert. An der Entwicklung,<br />
die im Rahmen<br />
des Science-to-Business<br />
Centers Bio der Creavis<br />
gestartet wurde, waren<br />
neben Rexim auch die<br />
Biotechnologen des Geschäftsbereichs<br />
Health &<br />
Nutrition in Halle-Künsebeck<br />
beteiligt<br />
nomInIERt füR DEn EvonIk-InnovatIonSpREIS 2010 27<br />
Neue Biotechnologieplattform<br />
macht<br />
LOLA zum Renner<br />
Die Aminosäure L-Ornithin und ihre Derivate – allen voran LOLA<br />
(L-Ornithin-L-Aspartat) – sind die Wirkstoffe der Wahl, um Patienten<br />
mit eingeschränkter Leberfunktion zu behandeln. Bislang<br />
wurde die Aminosäure entweder chemisch oder über ein enzymatisches<br />
Verfahren hergestellt, die aber beide einen entscheidenden<br />
Nachteil haben: Die Aufarbeitung des so hergestellten L-Ornithins<br />
ist ebenso wie die Aufarbeitung der daraus gewonnen Derviate<br />
aufwändig und teuer; das enzymatische Verfahren nutzt zudem ein<br />
aus Tierzellen gewonnenes Enzym, das in der Pharmaindustrie<br />
immer weniger Akzeptanz findet. Diese Nachteile gehören nun der<br />
Vergangenheit an: <strong>Evonik</strong> hat ein fermentatives Verfahren entwickelt,<br />
bei dem Bakterien direkt aus Zucker L-Ornithin produzieren.<br />
Die Aminosäure kann zudem aus der Fermentationsbrühe<br />
ohne kom plexe Aufarbeitung zu hochreinen Derivaten umgesetzt<br />
werden.<br />
Den Schlüssel zu dem neuen Verfahren lieferte ein über klassische<br />
Mutagenese gewonnener Ausgangsstamm, den die Forscher<br />
mit molekularbiologischen Methoden analysierten und dann über<br />
gezielte Eingriffe in den Stoffwechselweg optimierten. Damit konnten<br />
sie die Leistung der Bakterien mehr als verdoppeln und kritische<br />
Nebenprodukte eliminieren. Da sie parallel dazu sowohl den Fermentationsprozess<br />
als auch die Aufarbeitung zur technischen Reife<br />
gebracht haben, dauerte die Gesamtentwicklung gerade mal zwei<br />
Jahre. Seit Ende 2009 läuft die großtechnische Produktion von<br />
L-Ornithin und dessen Derivaten bei der <strong>Evonik</strong> Rexim SAS in Ham<br />
in Zusammenarbeit mit der slowakischen <strong>Evonik</strong>-Tochtergesellschaft<br />
Fermas und bedient einen hochattraktiven Markt: Wirkstoffe auf<br />
Basis von L-Ornithin verzeichnen derzeit ein Wachstum von jährlich<br />
zehn Prozent.<br />
Eingesetzt werden diese Wirkstoffe zur Behandlung der hepatischen<br />
Enzephalopathie. Bei dieser Krankheit ist die Entgiftungs leistung<br />
der Leber für den im Körper gebildeten Ammoniak nicht mehr<br />
ausreichend. Als Folge gelangt ammoniakreiches Blut ins Gehirn und<br />
reduziert die Gehirnfunktion, was bis zu einem hepatischen Koma<br />
führen kann. Wirkstoffe auf Basis von L-Ornithin wirken dem entgegen,<br />
indem sie die Entgiftungsleistung der Leber steigern. Mit der<br />
neuen Technologieplattform ergänzt <strong>Evonik</strong> so nicht nur sein Portfolio<br />
an qualitativ hochwertigen Pharmaaminosäuren, sondern trägt<br />
auch dazu bei, die Lebensqualität von Patienten mit eingeschränkter<br />
Leberfunktion zu verbessern<br />
<strong>elements33</strong> Ausgabe 4|2010