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elements33 - Evonik

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IntEnSIvE tIERhaltUnG gehört zu den<br />

Hauptverursachern schädlicher Treibhausgase<br />

– allein in Europa werden der<br />

Produktion von Milch und Fleisch rund 22<br />

Prozent der Klima gasemissionen zugerechnet.<br />

Bei der Aufzucht entstehen zudem<br />

große Mengen an Nitrat und Ammoniak,<br />

die Luft und Wasser belasten. Die<br />

Emissionen fallen nicht nur in den landwirtschaftlichen<br />

Betrieben selbst an – die<br />

Ernährung großer Tierpopu lationen macht<br />

Futterimporte aus Schwellen­ und Entwicklungsländern<br />

notwendig, wo ökologisch<br />

wertvolle Naturflächen dem Anbau<br />

von Soja und anderen Futtermitteln weichen<br />

müssen. Die Probleme werden sich<br />

weiter verschärfen: Die Welternährungsorganisation<br />

(FAO) schätzt, dass der weltweite<br />

Verbrauch an Fleisch von derzeit<br />

etwa 38 kg pro Kopf und Jahr auf 52 kg im<br />

Jahr 2050 ansteigen wird.<br />

Die Umwelt­ und Klimaprobleme der<br />

Intensivtierzucht sind bekannt. Unbestritten<br />

ist aber auch: Eine stetig wachsende<br />

Weltbevölkerung muss mit qualitativ<br />

hochwertigen und sicheren Lebensmitteln<br />

langfristig verlässlich ernährt werden. Zur<br />

optimalen Ernährung von Mensch und<br />

Tier gehören Aminosäuren. Sie sind die<br />

Bausteine für Haar und Haut, Muskeln und<br />

Bindegewebe. Als Bestandteile der Hormone<br />

steuern sie lebensnotwendige Vorgänge<br />

im Körper, als Antikörper wehren<br />

sie Infektionen ab, als Transportproteine<br />

befördern sie wichtige Substanzen durch<br />

den Körper.<br />

Im Analytiklabor in Hanau ermittelt<br />

<strong>Evonik</strong> die Aminosäuren zusam mensetzung<br />

von Futter pflanzen. Dies ist<br />

Voraussetzung, um das Aminosäurenspektrum<br />

optimal an die Bedürfnisse<br />

der Tiere anzupassen<br />

Alle Organismen bauen ihre Proteine aus<br />

21 verschiedenen Aminosäuren auf. Je<br />

nach Lebewesen müssen acht bis zehn dieser<br />

Aminosäuren, die so genannten essenziellen,<br />

über die Nahrung aufgenommen<br />

werden. Wesentlich für die Proteinsynthese<br />

im Körper ist, dass die über das Futter<br />

zugeführten Aminosäuren im richtigen<br />

Verhältnis vorliegen, nur so kann der<br />

Organismus die Vielzahl der benötigten Eiweißstoffe<br />

in ausreichender Menge bilden.<br />

Auf das richtige Aminosäurenspektrum<br />

kommt es an<br />

Herkömmliche Futterrohstoffe weisen in<br />

der Regel eine unausgewogene Proteinversorgung<br />

für die Tierernährung auf.<br />

Das verfügbare Aminosäurenspektrum<br />

entspricht meist nicht dem tatsächlichen<br />

phy sio logischen Bedarf der Tiere. Selbst<br />

in einem Mischfutter aus Mais, Weizen<br />

und Sojaschrot mangelt es je nach Bedarf<br />

und Mastzweck an den essenziellen Aminosäuren<br />

Methionin, Lysin, Threonin oder<br />

Tryptophan.<br />

Weil gängige pflanzliche Futtermittel<br />

immer Defizite an einer oder mehreren<br />

Aminosäuren aufweisen, sind die Folgen<br />

beträchtlich: Die Tiere brauchen mehr<br />

Futter, weil sie es nicht optimal verwerten<br />

können. Entsprechend produzieren sie<br />

auch mehr Gülle, die das Grundwasser mit<br />

Nitrat und die Luft mit Ammoniak belastet.<br />

Der Tierhalter hat nicht zuletzt höhere<br />

Ausgaben für seine Futtermittel.<br />

GESUnDhEIt & ERnÄhRUnG 09<br />

Die Lösung liegt auf der Hand: Tierfutter<br />

muss so komponiert werden, dass es ein<br />

maßgeschneidertes Aminosäuren spektrum<br />

bietet und damit eine optimale Versorgung<br />

der Tiere sicherstellt. Dadurch<br />

können sowohl die stickstoffhaltigen<br />

Emissionen als auch die Treibhausgase der<br />

Mast gemindert werden. Um dieses Ziel<br />

zu erreichen, gibt es im Prinzip zwei<br />

Wege. Defizite an bestimmten Aminosäuren<br />

können entweder durch einen höheren<br />

Anteil an eiweißreichen Futterkomponenten<br />

wie z.B. Schrote aus Ölsaaten<br />

ausgeglichen werden. Oder das Futter<br />

wird mit essenziellen Aminosäuren angereichert,<br />

die <strong>Evonik</strong> speziell für diesen<br />

Zweck produziert.<br />

Maßgeschneiderte<br />

Supplementierung<br />

Der letztere Weg ist unter Effizienzgesichtspunkten<br />

der bessere: Werden dem<br />

Futter von Geflügel und Schweinen gezielt<br />

bestimmte Aminosäuren beigemischt,<br />

sorgt das nicht nur für eine ausgewogenere<br />

Ernährung der Tiere, sondern schont<br />

auch Ressourcen und Umwelt. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt <strong>Evonik</strong> in einer vergleichenden<br />

Ökobilanz, bei der die beiden<br />

Möglichkeiten zur Anreicherung von<br />

Tierfutter miteinander verglichen wurden.<br />

Ökobilanzen haben sich international<br />

als anerkannte Methodik für eine Bewertung<br />

der Umweltauswirkungen eines 333<br />

<strong>elements33</strong> Ausgabe 4|2010

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