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chung ist eine Intensivierung und Stärkung der Kundenbeziehung zwischen Bank und<br />

Unternehmen.<br />

Eine Abwandlung dieses Szenarios stellt die Weitergabe von Ratingergebnissen von<br />

Kunden mit deren Einvernehmen durch die Bank an ein drittes Unternehmen dar, welches<br />

für sein Debitorenmanagement Daten über die Bonität seiner Vertragspartner benötigt.<br />

Das hiermit von der Bank verfolgte Ziel besteht in der Festigung der Kundenbeziehung zu<br />

dem gerateten Unternehmen, aber auch im Aufbau einer neuen Geschäftsbeziehung zu<br />

dem ratingempfangenden Unternehmen. So ist es bereits heute in der Automobil-industrie<br />

gängige Praxis, dass sich vor der Vergabe eines Auftrages Zulieferer und selbst dessen<br />

Lieferanten einem Rating unterziehen müssen. 70<br />

Weitere potentielle Ziele für eine Mobilisierung von Ratings ergeben sich bei Überlegungen<br />

zur Verbesserung der Ertragsseite eines Kreditinstitutes. So resultieren beispielsweise<br />

aus der kostenpflichtigen Weitergabe der Ratingergebnisse an eine andere potentielle<br />

Gläubigerbank des Kunden Ertragspotenziale für die abgebende Bank, für die erhaltende<br />

Bank bzw. den sonstigen Empfängern Kosteneinsparungspotenziale. Dies ist allerdings<br />

vor dem Hintergrund rechtlicher Prämissen für die Verwendung von „Fremdratingergebnissen“<br />

und Datenschutzbestimmungen bezüglich der Kundendatenweitergabe kritisch<br />

zu überprüfen. Eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit der kostenpflichtigen Weitergabe<br />

ergibt sich aus der Zielgruppe der Nichtkunden der KMU. Für diese gestaltet sich<br />

der Bezug externer Ratings von renommierten Ratingagenturen allzu oft als zu kostspielig<br />

71 , bei allerdings stetigem Bedarf an detaillierten Ergebnissen für die eigene Unternehmenssteuerung,<br />

denn gerade für KMU stellen Fehlinformationen über den eigenen Risikoumfang<br />

und die eigene Risikotragfähigkeit häufig existenzbedrohende Faktoren dar. 72<br />

Banken können folglich auf ihre bewährten internen Ratingprozesse zurückgreifen und als<br />

Dienstleistungsunternehmen am Markt auftreten, welche den angesprochenen Zielgruppen<br />

die Dienstleistung „Rating“ anbietet. Neben den Ertragspotenzialen ergeben sich für<br />

die Banken zwei weitere positive Tatbestände. Zum einen erhält sie ideale Ansprachemöglichkeiten<br />

für die Gewinnung von Neukunden (in Persona der KMU), zum anderen<br />

erfordert das Anbieten der Dienstleistung „Rating“ ein zunehmendes Maß an Standardisierung<br />

der Ratingprozesse, woraus sich wiederum das Ziel der Eröffnung von Kosteneinspareffekten<br />

ergeben könnte.<br />

70 Vgl. Giersberg, K.-W.; Schneider, J.: Rating-Auswirkungen auf Mittelständische Unternehmen, 2006, S. 159<br />

71<br />

Vgl. Giersberg, K.-W.; Schneider, J.: Rating-Auswirkungen auf Mittelständische Unternehmen, 2006, S. 155: Die Kosten<br />

belaufen sich auf durchschnittlich 50.000 bis 100.000 Euro pro Unternehmensrating, was die Kosten-/Nutzenanalyse<br />

für den „typischen deutschen Mittelstand“ häufig negativ ausfallen lassen würde.<br />

72 Vgl. Gleißner, W.: Ratingprognosen und das „direkte Rating“ mittels Risikosimulation, 2006, S. 203<br />

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