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Im Bereich des Interbankenhandels mit Kreditrisiken, also dem Austausch von Kreditrisiken,<br />

bietet die Mobilisierung interner Ratings unter dem Aspekt der Portfoliodiversifikation<br />

systemübergreifende Vorteile. Diese resultieren aus der weiter fortschreitenden Globalisierung<br />

und Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards, die erhöhte<br />

Anforderungen an die Analyse von Unternehmensdaten stellen. Um diesen gerecht zu<br />

werden, ist der Aufbau von Spezialwissen unumgänglich. Dies bietet sich insbesondere in<br />

der deutschen Bankenlandschaft an, da diese mit den drei Säulen Genossenschaftsbanken,<br />

Sparkassen und Privatbanken aus einer Vielzahl von kleinen und mittleren Instituten<br />

besteht. Unterhält ein Unternehmen jeweils zu drei Banken eine Kreditbeziehung, ergeben<br />

sich bei beispielsweise 100.000 Kreditnehmern und Kosten der Informationsbeschaffung<br />

und Aufbereitung von jeweils angenommen 100 Euro insgesamt Kosten von 30 Mio.<br />

Euro. Durch einen möglichen Verkauf von Ratings würden die Kosten nur einmal anfallen<br />

und sich somit auf 10 Mio. Euro reduzieren. Diese einfache Rechnung zeigt, dass sich bei<br />

der hohen Anzahl von Kreditnehmern in Deutschland gesamtwirtschaftliche Vorteile aus<br />

der Mobilisierung von Ratings ergeben würden. Backofficebereiche können entlastet und<br />

Spezialwissen genutzt werden, ohne es selbst erwerben zu müssen.<br />

Unter dem Aspekt der Portfoliodiversifikation bietet die Mobilisierung bankinterner Ratings<br />

systemübergreifende Vorteile im Bereich des Interbankenhandels. Der Austausch<br />

von Branchen-, Größenklassen- und Einzelrisiken wird ermöglicht und trägt zur optimalen<br />

Kreditportfoliogestaltung bei. Die Mobilisierung interner Ratings kann somit zum Risikoaustausch,<br />

mit dem in verschiedenen Situationen aktiv auf die Risikosteuerung auf Portfolioebene<br />

Einfluss genommen werden kann, beitragen. Eigene bilanzielle Bemühungen zur<br />

Risikodiversifikation entfallen.<br />

Risikofrühwarnsysteme dienen sowohl Banken als auch Unternehmen zur frühzeitigen<br />

Erkennung latenter Risiken und ermöglichen somit die effektive Risikobekämpfung. Wie<br />

bereits dargelegt, können Kreditinstitute das interne Rating als Risikofrühwarnsystem<br />

einsetzen, soweit die genannten Anforderungen des BAFin erfüllt werden. In Unternehmen<br />

können mobilisierte bankinterne Ratings als originäres Frühwarnsystem eingesetzt<br />

werden bzw. einen wesentlichen Bestandteil des hauseigenen Frühwarnsystems darstellen.<br />

Dabei können die Kunden die wertvollen „Bankwerkzeuge“ Jahresabschlussanalyse<br />

und Rating in die eigene Risikofrüherkennung einbinden. Die Kreditinstitute liefern durch<br />

ihre externe Sichtweise mit Vergleichsmöglichkeiten zu Unternehmen der gleichen Region<br />

und Branche eine äußerst wertvolle Ergänzung zum Risikomanagementsystem eines Unternehmens.<br />

145 Hierbei sind für Nichtbanken zwei Perspektiven zu unterscheiden. Erstens<br />

145 Vgl. Rois, C.: Prophylaxe von Unternehmenskrisen, 2006, S. 57 ff.<br />

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