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kann das bankinterne Rating für das Unternehmen auf Basis des eigenen Ratings ein<br />
Risikofrühwarnsystem darstellen. Zweitens können mobilisierte bankinterne Ratings von<br />
Geschäftspartnern wie z. B. Lieferanten genutzt werden, um die Bonität des Partners einzuschätzen<br />
sowie Ratingabstufungen als Warnsignale wahrzunehmen.<br />
Wie bereits ausgeführt kann jede Risikoabwehr im positiven Sinne auch als Wahrung<br />
einer finanziellen oder marktorientierten Chance für Unternehmen interpretiert werden.<br />
Die Wahrnehmung dieser Chancen kann dazu beitragen, Erträge zu sichern bzw. neue<br />
Ertragsquellen zu erschließen und somit zum verbesserten Unternehmenserfolg beizutragen.<br />
Unter Kostengesichtspunkten sollten grundsätzlich die im Unternehmen bereits vorhandenen<br />
Daten des Rechnungswesens in das Frühwarnsystem einfließen. Diesem<br />
Grundsatz folgt auch das bankinterne Rating, das maßgeblich quantitative Jahresabschlussdaten<br />
berücksichtigt. Entscheidet sich ein Unternehmen zur Nutzung des bankinternen<br />
Ratings als Frühwarnsystem, können die Kosten für den Aufbau und das Betreiben<br />
eines eigenen Systems eingespart werden.<br />
b. Problemfelder und Lösungsansätze<br />
Im Bereich der Anwendung interner Ratings zur Kapitalbeschaffung besteht das<br />
grundsätzliche Problem, dass bankinternen Ratingverfahren ein anderer Zeithorizont zu<br />
Grunde liegt, als externen Ratings. Bankinterne Ratings ermitteln die Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
in der Regel für ein Jahr, während der Zeithorizont externer Ratings mittel- bis<br />
langfristig sein kann. Der Unterschied beruht auf der differierenden Konzeption der bankinternen<br />
Ratingverfahren, denen eine aufsichtsrechtliche Konzeption zu Grunde liegt.<br />
Während intern der Ist-Zustand eines Kreditnehmers zur Ermittlung des Rating herangezogen<br />
wird („Point-in-Time“-Rating), beziehen sich externe Ratings auf die längerfristige<br />
Rückzahlungswahrscheinlichkeit („Through-the-Cycle“-Rating). Dies führt bei internen<br />
Ratings in wirtschaftlich guten Zeiten zu einer geringeren Ausfallwahrscheinlichkeit, während<br />
in wirtschaftlich schlechteren Zeiten das Risiko überzeichnet wird. Dieser prozyklische<br />
Ergebnisausweis führt zu einer häufigeren Änderung und zu größeren Schwankungen<br />
des Rating. Es stellt sich daher die Frage, ob eine Anpassung an längerfristige<br />
Laufzeiten für das bankinterne Rating sinnvoll wäre. Aus Sicht der Banken bietet dies<br />
eine verbesserte Risikosteuerung, da eine Über- / Unterzeichung der Risiken in wirtschaftlich<br />
veränderten Zeiten entfällt. Aus aufsichtsrechtlicher Sicht bietet dies ebenfalls eine<br />
konstantere Sichtweise der Kreditrisiken und der Eigenkapitalunterlegung und damit eine<br />
verbesserte Kontrolle der Banken. Auch aus Kundensicht wäre eine Anpassung sinnvoll,<br />
da stabilere Ratings zu mehr Konstanz in der Kundenbeziehung führen. Hierzu sind je-<br />
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