TU Dresden: Forschungsbericht 2004 - im ...
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2. Große Interdisziplinäre Forschungsprojekte<br />
Vier der fünf A-Projekte streben die Realisierung einer vom Ansatz her neuartigen Funktion<br />
an. Im Teilprojekt A5 soll ein prinzipiell bekanntes Bauelementeprinzip durch die Verwendung<br />
neuartiger ferroischer Dünnschichten mit bisher unüblicher in-plane Polarisierung auf einer<br />
deutlich miniaturisierten Längenskala (Strukturen unter 100 nm) realisiert und dafür ein Herstellungs-<br />
und Strukturierungsverfahren perowskitischer Elemente auf Si entwickelt werden.<br />
Jeweils mehrere Projekte haben ein gemeinsames, ihrer Funktion zugrunde liegendes Wirkprinzip:<br />
• den Feldeffekt an der Oberfl äche eines Ferroelektrikums (A1, A3, A4)<br />
• die elektro-mechanische Kopplung bzw. den Piezoeffekt (A2, A5)<br />
• den spinpolarisationsabhängigen Elektronentransport (A1, A2, A3)<br />
Die Konzentration auf einige wenige, für die Zielstellungen besonders geeignete Materialien<br />
(Ferroelektrikum PZT, Ferromagnet La Sr MnO , Dielektrikum (Ba,Sr)TiO ) schafft eine wei-<br />
0.7 0.3 3 3<br />
tere Grundlage für die intensive Vernetzung der Aktivitäten innerhalb der Forschergruppe.<br />
B. Analytik und Charakterisierung:<br />
Zur Beschreibung der Eigenschaften der ferroischen Dünnschichten und ihrer jeweiligen Funktion<br />
sollen <strong>im</strong> Projektbereich B Analytik und Charakterisierung die physikalischen Eigenschaften<br />
sowohl auf der nanoskopischen als auch der makroskopischen Skala untersucht werden. Es<br />
sollen insbesondere auch neue Methoden und Wege zur grundlegenden Erforschung der die<br />
ferroischen Systeme beeinfl ussenden Effekte wie Grenzfl ächen eingesetzt werden. Wichtig bei<br />
der Auswahl der zu bearbeitenden Fragestellungen ist stets die Multivalenz der Ergebnisse für<br />
verschiedene angestrebte Bauelemententwicklungen. Das betrifft <strong>im</strong> Besonderen:<br />
B1 die Nahordnung in Einfach- und Vielfachschichtsystemen auf Perowskitbasis<br />
B2 die strukturelle und elektrische Charakterisierung ferroelektrischer<br />
Materialien mittels Elektronenmikroskopie und –holographie, und<br />
B3 die Identifi kation funktionsrelevanter elektronischer Zustände an inneren<br />
Grenzschichten perowskitischer Strukturen.<br />
Der Bereich B umfasst Teilprojekte, die schwerpunktmäßig auf die strukturelle und elektronische<br />
Charakterisierung ausgerichtet sind. Sie entsprechen damit dem Konzept, die anwendungsnahen<br />
Projekte des Bereiches A durch Studien auf der (Sub-)Nanometerskala mit festkörperphysikalischen<br />
Zielstellungen zu begleiten.<br />
Die theoretisch orientierten Teilprojekte des Projektbereiches C bilden dabei für die Themen<br />
des Projektbereiches B eine hervorragende Unterstützung. Dies ist insofern von außerordentlich<br />
hoher Bedeutung, da angesichts der hohen Strukturempfi ndlichkeit der hier betrachteten Materialeigenschaften<br />
nur eine leistungsfähige und breit angelegte Analytik auf der Nanometerskala<br />
der Produktion von neuen Funktionselementen zu zukunftsweisenden Einsichten verhelfen<br />
kann. Die eher strukturmodifi zierenden Methoden haben mit den analytischen gemein, dass<br />
bei ihnen methodische Aspekte auf niedriger Längenskala einen hohen Stellenwert besitzen.<br />
Beide Zugänge verlangen aber zur vollen Ausschöpfung ihres Aussagepotenzials eine unmittelbar<br />
damit verknüpfte Modellierung und theoretische Durchdringung. So ergibt sich ganz<br />
natürlich die starke Vernetzung mit den Teilprojekten der Bereiche A und C. Die Multivalenz<br />
der Teilprojekte von B bedeutet indessen keineswegs eine Einengung auf Service-Leistungen<br />
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