Untitled - Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

Die wichtigste aller Künste ist für uns — der Trickfilm
Einführung
В 1907 году в Финляндии в Куокалле, где Владимир Ильич жил на даче вместе с
Богдановым, Бони-Бруевичем и другими […] однажды […] поднял[ся] разговор о
кинематографе, [и Ленин] стал проводить мысль, что […], когда массы овладеют
кино и когда оно будет в руках настоящих деятелей социалистической культуры,
то оно явится один из могущественных средств просвещения масс. 9
Lenin, Stalin, die Partei über das Kino, Moskau/Leningrad 1938
Вы [, сказал мне Ленин,] у нас слывете покровителем искусства, так вы должны
твердо помнить, что из всех искусств для нас важнейшим является кино. 10
Brief Lunacharskijs an Baltjanskij vom 9. Januar 1925
„Die wichtigste aller Künste ist für uns das Kino.“ Dieser Satz Lenins ist inzwischen
zu einem solchen Gemeinplatz geworden, daß sich kaum noch ein Autor die Mühe
macht, seine Quelle, einen Brief des Kulturkomissars Anatolij Lunacharskij,
anzugeben 11 . Dennoch ist es angebracht, ihn dieser Arbeit voranzustellen – obwohl
Vladimir Ilych selbst wahrscheinlich nicht im Geringsten daran gedacht hätte, seinen
Satz auch auf den Trickfilm anzuwenden.
Die Sowjetunion entwickelte sich dennoch zu einem der führenden
Trickfilmproduzenten der Welt. Neben Hollywood und Tokio war Moskau bis zum
Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 einer der wichtigsten Standorte der globalen
Trickfilmindustrie, der diese Bezeichnung wirklich verdiente. Von 1936 bis 1991
wurden im zentralen Studio „Sojuzmul’tfil’m“ in Moskau etwa 2000 Filme
hergestellt. Neben diesem existierten noch weitere Studios in den Hauptstädten der
Unionsrepubliken, z.B. in Tiflis oder Kiev, und in einigen der wichtigeren Städte der
Russischen Sozialistischen Sowjetrepublik, z.B. in Leningrad oder Sverdlovsk.
9
Ленин, В.И. [Ed. Николай Лебедев], Ленин, Сталин, Партия о Кино, Москва/Ленинград:
Искусство, 1938, p. 7 passim.
10
Brief Lunacharskijs an Baltjanskij vom 9. Januar 1925, cit. sec. Ленин, Сталин, Партия о Кино,
p. 23.
11
Cf. Fußnote 10.
9