Untitled - Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
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einzigen Jahrgang der Höheren Kurse <strong>für</strong> Drehbuch und Regie angehören und unter<br />
seiner Ägide ihr Handwerk erlernten, um dann später selber Filme zu machen.<br />
Anatolij Petrov, Leonid Nosyrev, Vadim Ugarov, Sergej Alimov gehören alle diesem<br />
Jahrgang an. Sie arbeiteten zunächst als Animatoren, um dann nach und nach selbst<br />
Filme zu drehen, zunächst kleine Beiträge <strong>für</strong> das von Anatolij Petrov ins Leben<br />
gerufene Kinojournal „Веселый карусель“ („Fröhliches Karussell“), später dann<br />
eigenständige Filme. Für sie alle, neben vielen anderen, hier ungenannten, war<br />
Fjodor Khitruk der künstlerische Mentor, und man kann ihn wirklich den Patriarchen<br />
nicht nur der Sojuzmul’tfil’mstudios, sondern der gesamten sowjetischen<br />
Trickfilmproduktion in ihrem letzten Jahrzehnt nennen – zumal er schon allein durch<br />
sein Alter noch Brücken schlagen konnte zu den Anfängen des Trickfilms in der<br />
Sowjetunion, hatte er doch vor dem zweiten Weltkrieg mit den großen Meistern des<br />
frühen Trickfilms, Mikhail Cekhanovskij, den Schwestern Brumberg oder Lev<br />
Atamanov zusammengearbeitet. Das Wissen, das sie ihm mit auf den Weg gegeben<br />
hatten, konnte er an die Generation weitergeben, die heute unterrichtet, und diese<br />
reicht es heute weiter – Khitruks Einfluß wirkt so nicht nur durch seine Filmen nach.<br />
Was Khitruk <strong>für</strong> die ästhetische Befreiung von überkommenen Traditionen<br />
gelang, versuchte ein junger Regisseur wenig später <strong>für</strong> die Ermöglichung von<br />
(politischen) Aussagen in Trickfilmen.<br />
Andrej Khrzhanovskij<br />
Andrej Khrzhanovskij, geboren 1939, ist in der Sowjetunion sicherlich der<br />
Trickfilmregisseur aus der Zeit der 70er und 80er Jahre des 20. Jahrhunderts mit der<br />
am stärksten individuell ausgeprägten politischen Einfärbung. Sein wichtigster, aber<br />
auch schwerfälligster Film, „Стеклянная гармоника“ („Die Glasharmonika“, Abb.<br />
107) von 1968 ist eines der seltenen Beispiele <strong>für</strong> einen Film aus der Zeit nach dem<br />
politischen Tauwetter unter Khrushhev, der auch nach weitreichenden Schnitten und<br />
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