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Untitled - Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

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solcher Filme destillierten Schema: Der Igel hat einen Apfel gefunden, den er mit den<br />

anderen Tieren im Wald nicht teilen will. Daraufhin fällt er in eine Grube, aus der er<br />

sich aus eigener Kraft nicht befreien kann. Die Hasen, die allesamt dabei sind, <strong>für</strong> das<br />

Wald-Kollektiv schöne Häuser zu bauen, hören seine Rufe, als sie ihre wohlverdiente<br />

Mittagspause einlegen, und kommen mit einem Kranwagen angefahren, um ihn zu<br />

retten. Daraufhin erkennt der Igel, wie schändlich er gehandelt hat, gibt den Apfel<br />

den Hasen, die ihn brüderlich teilen, und hilft selbst beim Bau der Häuser mit. Im<br />

Schlußlied wird von allen zusammen die Kameradschaft beschworen und der<br />

Sozialismus hat wieder einmal über schädliche egozentrische Einflüsse gesiegt. Im<br />

Prinzip unterscheiden sich solche Fabeln nur dadurch von den Propagandaschinken<br />

der fünfziger Jahre, daß ihre Protagonisten Tiere sind und nicht Menschen.<br />

Dementsprechend war ihr Erfolg auch begrenzt – verständlicherweise.<br />

Abgesehen von diesen zur Planerfüllung im letzten Moment bestens geeigneten<br />

Filmen gibt es nun aber eben auch andere, die sowohl künstlerisch als auch inhaltlich<br />

tendenziell neue Wege beschritten. „Начиная с середины 50-х годов; в [анимации]<br />

происходит постепенное освобождение от давления одного преобладающего<br />

стиля, делая возможным проникновение новых тенденций в анимацию на<br />

основе неожиданных культурных обращений и преемственности.“ 56<br />

Den Stein ins Rollen brachte ein Film eines neuen Regisseurs, der allerdings<br />

bereits 25 Jahre Erfahrung als Animator mit in die Regiearbeit einbrachte.<br />

Fjodor Khitruk<br />

Es war Fjodor Khitruks Film „История одного преступления“ („Geschichte eines<br />

Verbrechens“, Abb. 46 – 47) von 1962, dessen grafische Entscheidungen „innovative<br />

56 Наталья Геннадьевна Кривуля, Лабиринты анимации. Исследование художественного<br />

образа российских анимационных фильмов второй половины ХХ века. Москва: Грааль, 2000,<br />

p. 254<br />

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