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Untitled - Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

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Minima Marginalia — Versuch eines Pamphlets<br />

Anstelle eines Vorwortes<br />

Die Sprache kleiner Kinder und die der Tiere scheint die gleiche zu<br />

sein. Die Analogie von Mensch und Affe wird von der Ähnlichkeit, die<br />

Clowns mit Tieren haben, scharf herausgestellt. Die Konstellation von Tier,<br />

Narr und Clown konstituiert eine der grundlegendsten Dimensionen der Kunst.<br />

Theodor W. Adorno, Ästhetische Theorie 1<br />

Во время наших бесед Литвинова часто занималась смехом.<br />

Смеялась она так обильно, что если бы мне пришлось отмечать<br />

ремарками все места, которые она в разговоре выделяла смехом, нам<br />

пришлось бы допечатывать еще треть этой книги. Мы оставили<br />

сплошной текст – в череде букв смеха Ренаты не видно. Тем,<br />

кто услышит этот смех, и предназначена наша книга.<br />

Aleksej Vasili’ev, Богиня 2 .<br />

Es steht außer Zweifel, daß der Trickfilm, und mit ihm in noch größerem Maße die<br />

Trickfilmgeschichte, ein äußerst wenig beachtetes Thema in den<br />

Geisteswissenschaften darstellt. Das ist außerordentlich bedauerlich, stellt doch die<br />

Animationskunst ein ganz eigenes, weites Feld mit eigenen ästhetischen<br />

Grundsätzen und einer eigenen Entwicklungsgeschichte dar, dessen künstlerische<br />

Diversität zu untersuchen ausgesprochen interessant und fruchtbar ist. In Amerika<br />

beginnt sich in letzter Zeit die Disziplin Animation Studies zu etablieren, deren<br />

Protagonisten sich aber vornehmlich auf Trickfilm nordamerikanischer Provenienz<br />

beschränken. Wenig Interesse wird dort schon so allgegenwärtigen Phänomenen wie<br />

den japanischen anime entgegengebracht, von anderen Weltgegenden ganz zu<br />

schweigen. Die sowjetischen Geisteswissenschaften, die sich schon früh mit dem<br />

Trickfilm auch theoretisch auseinandersetzten, ihn von Anfang an auch als<br />

Kunstform begriffen und akzeptierten, und so eine Ausnahme darstellten, liegen<br />

heute brach und haben es sich zum größten Teil in einem spätmarxistischen Habitus<br />

1<br />

Theodor W. Adorno, Ästhetische Theorie, Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1970, p. 175.<br />

2<br />

Aleksej Vasili’ev, aus dem Vorwort zu Богиня. Разговоры с Ренатой Литвиновы. Москва:<br />

Афиша, 2004, p. 11.<br />

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