Storys aus dem Deutschen Alltag 1989 - 2008 - Storyal
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Die Irrtümer der Marxisten<br />
wegungs- und Entwicklungsgesetzen der Natur, der<br />
Menschengesellschaft und des Denkens (Engels).<br />
Der von Marx und Engels entwickelte Dialektische<br />
Materialismus besteht im Kern <strong>aus</strong> drei ‚Grundgesetzen<br />
der Dialektik‘:<br />
• Das Gesetz des Umschlagens von Qualität<br />
in Quantität und umgekehrt<br />
• Das Gesetz der Einheit und des Kampfes<br />
der Gegensätze<br />
• Das Gesetz der Negation der Negation<br />
Dabei wird die materialistische Dialektik als umfassende<br />
Wissenschaft angesehen, die den ‚universellen,<br />
gesetzmässigen Zusammenhang des Weltprozesses‘<br />
(!) beschreibt. Ob die ‚Grundgesetze der Dialektik‘<br />
vollständig sind und ob zu einer solchen Wissenschaft<br />
weitere, qualitativ andere Gesetze gehören,<br />
wurde nicht diskutiert (... hat Marx die Hauptsätze<br />
der Thermodynamik gekannt?).<br />
Die sozialistischen Staaten hätten sich anders entwickelt,<br />
wenn die marxistischen Ideologen den Dialektischen<br />
Materialismus verstanden und von Anfang<br />
an umfassend angewendet hätten. Sie taten das<br />
Gegenteil, die o.g. Gesetze wurden in der täglichen<br />
politischen Praxis konsequent ignoriert (siehe unten:<br />
Das Wissenschaftliche Weltbild).<br />
Marx und Engels haben, wie beim Historischen Materialismus,<br />
auch beim Dialektischen Materialismus<br />
ihre Erkenntnisse überschätzt und sie vorschnell<br />
in den Rang von Naturgesetzen erhoben. Die drei<br />
‚Grundgesetze der Dialektik‘ sind nicht in der Lage,<br />
die Entwicklung ‚der Natur, der Menschengesellschaft<br />
und des Denkens‘ umfassend zu beschreiben.<br />
Auch sind sie nicht dazu geeignet, Prognosen über<br />
ihre Zukunft zu erstellen. Sicher spielen diese Prinzipien<br />
als Verfahren in der Natur eine Rolle. Aber<br />
es ist ein fundamentaler Irrtum anzunehmen, damit<br />
den Schlüssel für das Verständnis aller Weltprobleme<br />
gefunden zu haben.<br />
Vergeblich suche ich seit mindestens 25 Jahren nach<br />
Erkenntnissen von Marxisten oder ‚Gesellschaftswissenschaftlern‘,<br />
die diese drei ‚Gesetze‘ auf den<br />
Dialektischen und Historischen Materialismus selbst<br />
anwenden. Es widerspricht doch gerade <strong>dem</strong> Dialektischen<br />
Materialismus, dass er auf <strong>dem</strong> Niveau<br />
von 1890 stagniert!<br />
Es ist unstrittig: Die Natur, das Leben und die<br />
menschliche Gesellschaft entwickeln sich. Aber<br />
nach unterschiedlichen, sehr komplexen Gesetzmässigkeiten<br />
und mit gegensätzlichen Zielen. Beispielsweise:<br />
Natur: Maximale Entropie. Leben: Minimale<br />
Entropie. Gesellschaft: Die nächste Diktatur?! Die<br />
Suche nach der (möglichst einfachen) ‚Weltformel‘<br />
ist bis heute Illusion geblieben.<br />
Die Materialistische Erkenntnistheorie ist interessant,<br />
in ihrer Entstehungszeit war sie ein bedeutender<br />
Fortschritt. Sie bereichert unser Verständnis<br />
des Denkens in methodischer Sicht, aber sie kann<br />
es nicht erklären, ganz zu schweigen von einer Prognose<br />
über die Entwicklung des Denkens. Eine<br />
Entwicklung des menschlichen Denkens ist in der<br />
Realität nicht zu erkennen. Denken ist eine Fähigkeit<br />
der heute lebenden Menschen, deren Konstitution<br />
sich seit mindestens 30. 000 Jahren nicht qualitativ<br />
verändert hat. Die Frage nach der Entwicklung des<br />
Denkens stellt sich nicht, solange wir es selber nicht<br />
verstehen. Das menschliche Wissen nimmt exponentiell<br />
zu. Trotz Wissenschaft, Technik und 300 Jahren<br />
Erkenntnistheorie (und <strong>dem</strong> Dialektischen Materialismus)<br />
aber sind wir weit davon entfernt, den Zusammenhang<br />
zwischen Struktur und Funktion des<br />
Gehirns zu verstehen.<br />
Die Grundfrage der Philosophie<br />
Kant beschäftigte sich mit vier Hauptfragen der Philosophie:<br />
1. Was kann ich erkennen? 2. Was soll ich<br />
tun? 3. Was darf ich hoffen? 4. Was ist der Mensch?<br />
Marx und Engels reduzierten die Hauptfragen der<br />
Philosophie auf eine Grundfrage, noch dazu auf<br />
eine völlig andere: Engels beschrieb die ‚Grundfrage<br />
der Philosophie‘ wie folgt: ... spalten sich die Philosophen<br />
in zwei grosse Lager. Diejenigen, die die<br />
Ursprünglichkeit des Geistes gegenüber der Natur<br />
behaupteten, also in letzter Instanz eine Weltschöpfung<br />
irgendeiner Art annahmen..., bildeten das Lager<br />
des Idealismus. Die andern, die die Natur als das Ursprüngliche<br />
ansahen, gehören zu den verschiedenen<br />
Schulen des Materialismus.<br />
Verkürzt könnte man diese Problematik auf den<br />
Nenner bringen: Benötigt man Gott zur Erklärung<br />
der Welt, oder nicht? Die Marxisten erklären die<br />
Welt ohne Gott. Die Existenz Gottes ist aber ebenso<br />
wenig zu beweisen, wie das Gegenteil. Beide Seiten<br />
vertreten einen klassischen ‚Glaubenssatz‘.<br />
Heute haben sich materialistische Vorstellungen<br />
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