31.10.2013 Aufrufe

Die Brücke zum Erfolg - Mikado

Die Brücke zum Erfolg - Mikado

Die Brücke zum Erfolg - Mikado

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Architektur<br />

Architektur<br />

Jörg Pfäffinger<br />

◂◂<strong>Die</strong> Gebäudeform<br />

des<br />

Kindergartens<br />

orientiert<br />

sich an den historischen<br />

Bauernhöfen<br />

der<br />

Nachbarschaft,<br />

die Fassade<br />

an modernen Vorbildern<br />

Dorfzentrum zu thematisieren. „Eine<br />

alleinige Sichtöffnung nach Süden<br />

wäre hier der falsche Ansatz gewesen,<br />

denn es gibt überall schöne<br />

dörfliche Situationen“, erläutert<br />

er seinen Gedankengang. „Der Bezug<br />

<strong>zum</strong> Ort sollte in mehr als einer<br />

Himmelsrichtung hergestellt werden.<br />

Daher war es die große Herausforderung,<br />

ein Passivhaus mit Fensteröffnungen<br />

an verschiedenen Seiten zu<br />

gestalten.“<br />

Kommunales Servicepaket<br />

fördert Passivhausstandard<br />

Baders Entwurf ging als Sieger aus<br />

einem geladenen Wettbewerb hervor.<br />

Sein Entwurf sah den Neubau<br />

in prägender Stellung innerhalb der<br />

bestehenden Siedlungsstruktur vor.<br />

„Es gibt nicht mehr viele Dörfer, die<br />

im Zentrum noch so viele bestehende<br />

schöne Bauernhäuser aufweisen,<br />

wie Bizau. Wir wollten mit dem Neubau<br />

zeigen, dass sich eine moderne<br />

Architektursprache durchaus mit<br />

einem traditionellen Satteldach verwirklichen<br />

lässt“, erzählt Bader.<br />

Schon vorher hatte sich die Gemeinde<br />

für Passivhausstandard,<br />

Holzbauweise und aus der Region<br />

stammende Handwerksbetriebe entschieden.<br />

In Vorarlberg ist das heute<br />

schon fast selbstverständlich. Grund<br />

dafür ist auch ein Servicepaket des<br />

Gemeindeverbandes, der seine 96<br />

Mitgliedsgemeinden beim Thema<br />

„ökologisches und energiesparendes<br />

Bauen“ tatkräftig unterstützt. Neben<br />

einem Baukostenzuschuss von bis zu<br />

40 % gibt es eine Begleitung durch<br />

das Energieinstitut Dornbirn – teilweise<br />

schon in der Ausschreibungsphase<br />

von Architekturwettbewerben<br />

– sowie baubiologische und bauphysikalische<br />

Beratungen, juristische<br />

Unterstützung in Fragen des<br />

Vergabewesens, eine Moderierung<br />

des Bauprozesses und Informationsveranstaltungen<br />

für Handwerker.<br />

„<strong>Die</strong>ses Paket“, betont Bader, „hat<br />

zu einem Bewusstseinswandel in<br />

Richtung Gebäudeoptimierung entscheidend<br />

beigetragen. Für die Gemeinden<br />

rechnet sich energieeffizientes<br />

Bauen immer mehr, denn für<br />

öffentliche Gebäude wie z. B. Kindergärten<br />

gibt es hohe öffentliche<br />

Zuschüsse bei den Baukosten, anschließend<br />

jedoch keine für die laufenden<br />

Energiekosten. Da ist es nur<br />

logisch, gleich im Passivhausstandard<br />

zu bauen.”<br />

Möglichst viel Holz als ökologisch<br />

motiviertes Ziel<br />

Bei dem Kindergarten in Bizau handelt<br />

es sich um einen kompletten<br />

Holzbau. Lediglich der Keller, der als<br />

Lagerraum genutzt wird, besteht aus<br />

ür den Architekten Bernardo<br />

Bader liegt die große Herausforderung<br />

bei Passivhäusern darin,<br />

sich trotz der besonderen Anforderungen<br />

an Wärmedämmung und<br />

Energieversorgung eine souveräne<br />

gestalterische Haltung zu bewahren.<br />

„Es macht für mich keinen großen<br />

Unterschied, ein Passivhaus oder ein<br />

konventionelles Gebäude zu planen“,<br />

betont er. „Ich will räumlich<br />

identisch denken.“ Was das konkret<br />

bedeutet, zeigt sich beim Neubau eines<br />

Kindergartens in der Vorarlberger<br />

1000-Seelen-Gemeinde Bizau.<br />

Ziel seines Gebäudekonzepts war,<br />

vom Kindergarten aus recht unterschiedliche<br />

Ausblicke auf das umgebende<br />

Dorfgeschehen möglich<br />

zu machen und damit die Lage im<br />

▸▸So wirkt<br />

der Neubau nicht<br />

als Fremdkörper,<br />

sondern<br />

als behutsame<br />

Fortsetzung<br />

des Gebäudeensembles<br />

und<br />

lokaler<br />

Bautradition<br />

Bernardo Bader<br />

www.mikado-online.de 45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!