Astronomie II (online-kurs)
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KAPITEL 2. AUFBAU UND ENTWICKLUNG DER STERNE 21<br />
Dabei vermittelt Kohlenstoff 12 C als Katalysator.<br />
Es ist:<br />
Energieerzeugung p-p-Kette T ∼ 10 7 K,<br />
Zündtemperatur p-p-Kette ǫ pp ∝ T 5 ,<br />
Energieerzeugung CNO-Zyklus T ∼ 2 × 10 7 K,<br />
Zündtemperatur CNO-Zyklus ǫ CNO ∝ T 17 ,<br />
13 C (p,γ)<br />
−→<br />
14 N<br />
(e + ,ν) ↑ ↓ (p,γ)<br />
13 N<br />
15 O<br />
(p,γ) ↑<br />
12 C (p,α)<br />
←−<br />
↓ (e + ,ν)<br />
15 N<br />
Damit wird für Temperaturen größer als 2 × 10 6 K der Bethe-Weizsäcker-Zyklus der<br />
dominierende Energieerzeugungsprozess.<br />
2. He-Brennen<br />
Ist im Zentrum der Sonne der Wasserstoff aufgebraucht, so kontrahiert der Kernbereich des<br />
Sterns! Gleichzeitig dehnt sich die Hülle stark aus. Die Temperatur im Zentrum wächst stark<br />
an, der Helium-Brennprozess zündet, bei dem Helium zu Kohlenstoff fusioniert! Dieser Prozess<br />
bildet die Energieversorgung eines roten Riesensterns.<br />
3. C-O-Brennen und Si-Brennen<br />
Wenn das gesammte Helium zu Sauerstoff und Kohlenstoff verbrannt ist, so setzen zwischen<br />
5 · 10 8 und 10 9 K Reaktionen von Kohlenstoffkernen ein. Dabei auftretende leichte Elemente<br />
werden faktisch sofort durch weitere Reaktionen bei diesen hohen Temperaturen verbraucht.<br />
Ab T = 1.4 · 10 9 K können auch die beim Heliumbrennprozess entstandenen Sauerstoffkerne<br />
miteinander reagieren. Mögliches Endprodukt ist z.B. Silizium. Ist dieses Element durch vohergehende<br />
Prozesse ausreichend vorhanden, so kann es ab etwa 2 · 10 9 K zum Siliziumbrennen<br />
kommen. Eine der wesentlichsten Reaktionen ist dabei der Aufbau von Eisen ( V Fe) als stabilstes<br />
Element. Bei weiteren Fusionen wird dann keine Energie mehr frei, sondern verbraucht.<br />
2.3 Das solare Neutrinoproblem<br />
2.3.1 Das Neutrino<br />
Neutrinos sind ungeladene Elementarteilchen mit Spin 1/2. Es ist nicht definitiv bekannt, ob sie Masse<br />
besitzen!<br />
Sie wurden 1930 von W. Pauli zur Erklärung des β-Zerfalls postuliert:<br />
n → p + e − + ¯ν<br />
Neutrinos wurden 1956 von F. Reines und C. Cowan erstmals experimentell nachgewiesen.<br />
Inzwischen sind Neutrinos in drei Sorten bekannt: