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Astronomie II (online-kurs)

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KAPITEL 1. ZUSTANDSGRÖSSEN DER STERNE 8<br />

Man trifft folgende Festlegung für den Farbindex: F I (T = 10000 K) = 0, d.h., in diesem Fall sind<br />

m U = m B = m V bzw. m UB = m BV .<br />

Weiterhin gilt es zu bedenken, dass die Sonne kein idealer Hohlraumstrahler ist und dementsprechend<br />

das Spektrum von dem des idealen Strahlers abweicht. Dies zeigt sich auch darin, dass einige<br />

Spektralinien nicht im normalerweise kontinuierlichen Spektrum enthalten sind. Diese “Linien” werden<br />

nach ihrem Entdecker Fraunhofer-Linien genannt und enthalten wichtige Informationen über<br />

die Sonne im Speziellen und die Sterne im Allgemeinen.<br />

Die Ursache für das Auftreten dieser Linien liegt prinzipiell in der Quantenmechanik begründet. Wesentlich<br />

ist die Tatsache, dass die Elektronenkonfiguration in einem Gas nur aus diskreten Zuständen<br />

besteht. Diese sind zudem charakteristisch für die jeweilige Atomsorte. Zu jeder dieser Konfigurationen<br />

gehört ein spezifischer Energiewert, wobei man die Konfiguration mit der niedrigsten Energie<br />

E 0 = hν 0 Grundzustand und die Konfigurationen mit höherer Energie E 1 = hν 1 angeregte Zustände<br />

nennt. Zwischen diesen Zuständen und Licht, hier also Photonen der Energie E Photon , besteht eine<br />

Wechselwirkung.<br />

Ist nämlich die Energie E Photon gleich der Energiedifferenz zweier Energiezustände ∆E = E 1 − E 0<br />

in einem Gas, dann ist es möglich, dass ein Photon mit dieser Energie absorbiert wird. Dabei wird<br />

dann diese Energie einem Elektron im niedrigen Zustand (z.B. E i ) zugeführt, so dass es sich nach der<br />

Wechselwirkung in einem Zustand höherer Energie E j , (i < j) befindet.<br />

1.2.5 Spektrallinien<br />

Die Energieniveaus sind nicht sehr scharf, sondern werden durch verschiedene Effekte verbreitert<br />

1.) Thermische, Doppler-Verbreiterung<br />

Ein Gas mit der Temperatur T und bestehend aus Teilchen der Masse m nimmt eine Maxwell’sche<br />

Geschwindigkeitsverteilung v an. Dabei erhalten die meisten Teilchen eine mittlere<br />

kinetische Energie von < mv 2 /2 >= 3kT/2 . Mit dieser Geschwindigkeit bewegen sich die Teilchen<br />

auf einen Beobachter zu oder von ihm weg und absorbieren oder emittieren dabei Licht.<br />

Diese Geschwindigkeitsdistribution bewirkt eine Verteilung der absorbierten Frequenzen △ν .<br />

Das Doppler’sche Gesetz lautet für kleine Geschwindigkeiten v ≪ c ,<br />

In unserem Fall ist < v >=<br />

sich daher<br />

und<br />

< v >=<br />

△ν<br />

ν = △λ<br />

λ = < v > . (1.20)<br />

c<br />

√<br />

3kT<br />

m × 1 c<br />

. Für die Wasserstoffatome der Sonne (T = 6000K) ergibt<br />

√<br />

3 × 1.38 × 10 −23 × 6000<br />

1.67 × 10 −27 m/s = 12000m/s (1.21)<br />

△λ<br />

λ = 1.2 × 104 m/s<br />

3 × 10 8 m/s = 4 × 10−5 . (1.22)<br />

Durch die thermische Doppler Verbreiterung wird z.B. die rote H α Balmer Linie mit λ = 6563Å<br />

auf ±0.3Å verbreitert.

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