Astronomie II (online-kurs)
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KAPITEL 3. ENDSTADIEN DER STERNENTWICKLUNG 28<br />
3.3 Kompakte Sterne<br />
(Weiße Zwerge, Neutronensterne, Quarksterne, schwarze Löcher)<br />
Problem:<br />
Wie kann der Stern ein hydrostatisches Gleichgewicht ohne thermischen Druck durch Kernreaktionen<br />
ausbilden?<br />
Welche Kraft kann der Gravitation entgegenwirken?<br />
Antwort: Pauli-Prinzip<br />
Für Fermionen (Teilchen mit halbzahligen Spin: Elektronen, Neutrinos, Protonen, Neutronen, Quarks,<br />
...) gilt das Pauli’sche Ausschließungsprinzip oder kurz Pauli-Verbot.<br />
Ein Platz im Zustandsraum darf nur höchstens von einem Fermion besetzt werden!<br />
Beispiele:<br />
- Atomstabilität (Besetzung der Elektronenzustände im Atom −→ Orbitale −→ Periodensystem der<br />
Elemente)<br />
- Kernzustände in Atomkernen<br />
Fermi-Gas:<br />
Bei hoher Dichte werden kollektive Eigenschaften ausgebildet. Aus einem Gas von individuellen Atomen<br />
wird z.B. ein Kristallgitter aus Atomkernen und einem Gas aus quasifreien Elektronen (Elektronengas),<br />
die nicht an einem konkreten Atomrumpf gebunden sind (Leitungselektronen).<br />
Analog dazu: Nukleonen im Atomkern<br />
Fermi-Verteilung:<br />
Angabe der Wahrscheinlichkeit für die Besetzung eines Zustandes mit dem Impuls ⃗p:<br />
n(⃗p) = {exp[(ǫ(⃗p) − µ)/k B T]±1} −1<br />
( +1 = Fermi-verteilung ; −1 = Bose-verteilung )<br />
Durch Summation (also Integration) über alle möglichen Zustände erhält man die Teilchenzahl im<br />
Volumen V:<br />
∫<br />
N(T,µ) = g · V<br />
d 3 ⃗p<br />
(2π¯h) 3n(⃗p)<br />
g = 2 : e − ↑,e − ↓<br />
g = 4 : n ↑,n ↓,p ↑,p ↓<br />
Bedingungen für ein entartetes Quantengas:<br />
nλ 3 {<br />
> 1, Quanten, Fermi/Bose − Gas<br />
< 1, klassisch, Boltzmann − Gas<br />
n = N/V ... Teilchenzahldichte