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Astronomie II (online-kurs)

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KAPITEL 1. ZUSTANDSGRÖSSEN DER STERNE 7<br />

Dementsprechend ist also die scheinbare Helligkeit um so größer, je kleiner die empfangene Strahlungsleistung<br />

ist.<br />

Um nun nicht nur Differenzen zwischen scheinbaren Sternhelligkeiten angeben zu können, sondern<br />

auch jedem Stern seine spezifische Größenklasse zuzuordnen, ist es notwendig, den Nullpunkt der<br />

Skala festzulegen. Man behalf sich damals, indem man mit dem Polarstern die scheinbare Helligkeit<br />

m = +2.12 m verband. Im Laufe der Zeit stellte sich bei genaueren Messungen jedoch heraus, dass der<br />

Polarstern schwach veränderlich ist. Aus diesem Grund ist man dazu übergegangen, eine Gruppe von<br />

Sternen zur Festlegung des Nullpunkts zu nutzen.<br />

Als notwendig gilt auch die Angabe des Spektralbereichs, aus dem der vom Empfänger registrierte<br />

Lichtstrom stammt. So gibt es z.B. die so genannte visuelle scheinbare Helligkeit m v und einige andere<br />

mehr.<br />

1.2.3 Absolute Helligkeit<br />

Allerdings gibt es ein großes Manko, denn die scheinbare Helligkeit ist keine Zustandsgröße, da sie<br />

nicht nur von der Leuchtkraft des Sterns, sondern wesentlich auch von dessen Entfernung und anderen<br />

interstellaren Einflüssen abhängt.<br />

Will man also die Leuchtkräfte von Sternen miteinander vergleichen, dann muss man versuchen, den<br />

Einfluss der Entfernung aus den Gleichungen zu eliminieren. Dies gelingt, wenn man in Gedanken alle<br />

Sterne in die gleiche Entfernung - man hat hier als Standard 10 pc gewählt - versetzt. Berücksichtigt<br />

man noch die Tatsache, dass sich die Intensität mit dem Abstandsquadrat 1/r 2 ändert und läßt<br />

vorerst die interstellaren Einflüsse außen vor, kann man den Lichtstrom eines Sterns in r pc mit dem<br />

Lichtstrom vergleichen, der den Empänger träfe, wenn sich der Stern in 10 pc befinden würde.<br />

Φ r<br />

Φ 10<br />

= 102<br />

r 2 . (1.17)<br />

Die Helligkeit eines Sterns in der Entfernung von 10 pc wird mit M bezeichnet und absolute Helligkeit<br />

genannt. Es gilt dann<br />

m − M = −2.5lg Φ r<br />

= −2.5lg 102 = 5lg r − 5 . (1.18)<br />

Φ 10 r2 Den Ausdruck m − M bezeichnet man als Entfernungsmodul.<br />

Es ist uns nun möglich, Leuchtkräfte von Sternen unmittelbar zu vergleichen. Denn es gilt<br />

M 2 − M 1 = −2.5lg Φ 2<br />

Φ 1<br />

= −2.5lg L 2<br />

L 1<br />

(1.19)<br />

Als Aufgabe vergleiche man die Leuchtkräfte am Beispiel der Sonne und des Sirius.<br />

1.2.4 Farbindizes<br />

Der Farbindex ist wie folgt definiert: F I = m kurzwellig − m langwellig .<br />

Man spricht hier vom so genannten UBV-System (Ultraviolet, Blue, Visible) mit den folgenden<br />

Werten für die entsprechenden Wellenlängen:<br />

λ U<br />

λ B<br />

λ V<br />

= 365 nm<br />

= 440 nm<br />

= 548 nm

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