Astronomie II (online-kurs)
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KAPITEL 4. STERNSYSTEME 41<br />
größerer Galaxien.<br />
Sie sind, dank der umgebenden Materieringe (Akkretiosscheiben), die das schwarze Loch sehr schnell<br />
umkreisen, ”<br />
sichtbar“ .<br />
Die Temperatur dieser Materieringe wird dabei stark erhöht und infolgedessen strahlen sie Energie<br />
ab.<br />
Ihre Geschwindigkeit ist meßbar und das Hubble-Teleskop (HST) kann in einigen Fällen sogar die<br />
Ringgröße auflösen.<br />
Wenn die Geschwindigkeit sehr hoch und die Ringgröße klein genug ist, muss es sich bei dem Objekt<br />
im Zentrum um ein schwarzes Loch handeln.<br />
4.2.1.5 Jets<br />
Jets haben “nur” einen Querschnitt von einigen Lichtjahren.<br />
Sie besitzen viele ”<br />
Knoten“ die durch wiederholte Materie/Strahlungsausbrüche erzeugt werden.<br />
Die Emission ist ebenfalls nicht thermisch und ist vom Röntgen- bis zum Radiowellenbereich verteilt.<br />
Man unterscheidet sogenannte ”<br />
Back to Back“ Jets oder ”<br />
gebogene“Jets.<br />
Sie besitzen 50-3000 Lichtjahre große Lobes mit in ihnen sichtbaren heißen Flecken.<br />
Dabei hat einer dieser “Lobes” eine Energie von ≈ 10 53 J und existiert für ca. 10 7 − 10 9 Jahre.<br />
Senkrecht zu den Jets sind Akkretionsscheiben zu erkennen.<br />
Letztlich ist auch der Mechanismus der Radioemission in Jets noch nicht vollkommen verstanden.<br />
Jets existieren aber auch in neueren Sternsystemen. Sie scheinen hier von neugeborenen Sternen zu<br />
kommen und verlassen sie senkrecht zu dem planetarischen System. Man nimmt an, dass sie dabei auch<br />
einen großen Teil des Drehmomentes des sich bildenden Sterns davonzutragen, was erklären würde,<br />
warum die Sterne im Allgemeinen ein geringes Drehmoment besitzen.<br />
Besitzt die Quelle eines galaktische Jets eine hohe Geschwindigkeit, so sind diese oftmals gebogen.<br />
Jets sind manchmal auch ”<br />
superluminal“ , das bedeutet, sie scheinen sich schneller als das Licht zu<br />
bewegen. Dies ist dann der Fall, wenn ihre tatsächliche Geschwindigkeit hoch genug ist, und wenn wir<br />
als Beobachter unter einem kleinen Winkel in den Jet schauen.<br />
4.2.2 Gemeinsames Modell für aktive Galaxien (AG)<br />
(Seyfert-Galaxien, BL Lac,Radio und Quasare)<br />
• AGs besitzen schwarze Löcher in ihrem Zentrum mit Massen von 10 6 − 10 10 M ⊙<br />
• AGs besitzen eine Akkretionsscheibe von einfließender Materie, welche Synchrotronstrahlung<br />
abgibt<br />
• große Materiemengen (bisweilen ganze Sterne) werden “verschluckt” und über starke Veränderungen<br />
der Luminosität in kurzen Zeiträumen wieder abgestrahlt<br />
• Jets stehen senkrecht auf der Akkretionsscheibe, wenn geladene Teilchen entlang der magnetischen<br />
Feldlinien entfliehen<br />
• immer dann, wenn Materie durch die schwarzen Löcher “verschluckt” wird, können Jets auch<br />
gepulst auftreten<br />
• wenn Jets das intergalaktische Gas treffen, entstehen sogenannte “Lobes”<br />
• BL Lac = wenn man in ein Jet schaut